BFW-Innovationspreis für drei Bauprojekte

Veröffentlicht am 10. Oktober 2021

Erstmals zeichnete der BFW-Niedersachsen/Bremen Bauprojekte mit dem neu geschaffenen Innovationspreis aus. (Foto: Niklas Krug – BFW-Niedersachsen/Bremen)

In diesem Jahr lobte der BFW-Niedersachsen/Bremen erstmals einen landesverbandsspezifischen Innovationspreis aus. Im Rahmen des Hannover-Forums 2021 fand die offizielle Preisverleihung statt. Insgesamt wurden drei Gewinner in den Kategorien „Nachhaltigkeit“, „Nutzungskonzepte“ sowie „Digitalisierung“ ausgezeichnet. Der Innovationspreis würdigt zukunftsweisende Bauprojekte von Bauträgern, Projektentwicklern und Wohnungsunternehmen aus der Region.

In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ gewinnt das Recyclinghaus Hannover-Kronsberg. Bauherr ist die Gundlach GmbH & Co. KG. Der Neubau wurde 2019 fertiggestellt und überzeugte in Bezug auf Energieeffizienz und ökologische Baumaterialien. Sieger der Kategorie „Nutzungskonzepte“ ist das Wohnhaus Gerhard-Uhlhorn-Kirche. Die Dr. Meinhof und Felsmann GBS GmbH & Co. KG hat mit einem kreativen Nutzungskonzept die ehemalige Kirche zu einem Studentenwohnheim umgenutzt und zugleich bezahlbaren Wohnraum geschaffen. In der Kategorie „Digitalisierung“ geht der Innovationspreis an das Planungsbüro pbr Planungsbüro Rohling AG für das Marianum. Der Neubau des Schultraktes wurde 2017 fertiggestellt und schon damals mit Hilfe der BIM-Methode und einem ganzheitlich digitalisierten Konzept realisiert.

Aus über 50 Projektentwicklungen wurden 16 regionale Bauprojekte nominiert, die seit 2017 fertiggestellt wurden. Die Jury ermittelte daraus acht Finalisten, die zuletzt einem breiten Fachpublikum vorgestellt wurden. Per Online-Voting wählten die Zuschauer je einen Gewinner in den einzelnen Kategorien. „Der Innovationspreis kommt genau zur rechten Zeit. Gerade jetzt, wo die Folgeerscheinungen der Pandemie sichtbar werden, ist es wichtig, den Blick auf das Wesentliche zu richten – auf unsere Zukunft. Und die können wir nur mit Innovationen, neuen Ideen und mutigen Entscheidungen gestalten. Jedes einzelne Projekt, das nominiert war, hätte den Preis verdient. Die Entscheidung, in drei Kategorien verschiedene Projekte zu nominieren, war genau richtig – denn gerade in diesen Bereichen wird die Zukunft gestaltet“, so Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW-Niedersachsen/Bremen und zugleich Jurymitglied.

Die Siegerprojekte und Jury-Beurteilungen:
Kategorie Nachhaltigkeit: Recyclinghaus, Hannover
• Bauherr: Gundlach GmbH & Co. KG
• Baufertigstellung: 2019
• Neubau eines Wohnhauses

Jury-Bewertung zum Siegerprojekt der Kategorie Nachhaltigkeit: „Recyclinghaus“

„Experiment geglückt! Das „Recyclinghaus Hannover-Krons-berg“ ist ein Prototyp, bei dem kreislauforientierte und ressourcenschonende Planung umgesetzt wurde. Recyclingbeton, gebrauchte Bauteile, Jutedämmung aus Kakaobohnensäcken – wo immer möglich, setzten Bauherrin und Architekturbüro auf die Nachhaltigkeitskarte. Der energetische Standard entspricht dem KfW-Effizienzhaus 55.
Die Wärmeversorgung erfolgt durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die gebrauchten Bauteile und recycelten Baustoffe wurden im Wesentlichen von regionalen Lieferanten mit möglichst kurzen Transportwegen bezogen – noch nachhaltiger geht es kaum. Aus dem Experiment ist ein Heim geworden. Für die Jury ist das gelungene Projekt eine Aufforderung zum Nachahmen.“

Kategorie Nutzungskonzepte: Wohnhaus / Gerhard-Uhlhorn-Kirche, Hannover
• Bauherr: Dr. Meinhof und Felsmann GBS GmbH & Co. KG
• Baufertigstellung: 2019
• Umnutzung Kirche als Wohngemeinschaft für Studierende

Jury-Bewertung zum Siegerprojekt der Kategorie Nutzungskonzepte: „Wohnhaus / Gerhard-Uhlhorn-Kirche“

„Eine ehemalige Kirche als Studentenwohnheim: Dieses besondere Nutzungskonzept realisierte die Dr. Meinhof und Felsmann GBS GmbH & Co. KG mit den Architekten Pfitzner/Moorkens in Hannovers Stadtteil Linden. Nach Auffassung der Jury ist die Eingliederung von Wohnraum in das geschlossene System eines ehemaligen Sakralbaus hervorragend gelungen. Das Konzept stellt eine zeitgemäße Lösung dar, leerstehende Kirchen zu erhalten und sie sinnvoll mit einem sozialen Anspruch umzunutzen. Die Jury war beeindruckt, dass mit einem kreativen gemeinschaftlichen Nutzungskonzept die Würde des Hauses erhalten blieb.

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