Der E-Mobilität gehört die Zukunft

Veröffentlicht am 1. Juli 2020

Haus- und Wohnungseigentümern wie auch Vermietern und Verwaltern raten die Experten von EWE Go bei Neubau und Renovierung frühzeitig an das Thema Elektromobilität zu denken. (Foto: EWE)

Die Bundesregierung hat sich klar positioniert: Entgegen der von einigen Länderchefs geforderten „Konjunkturspritze“ in Form von Anreizprämien für den Erwerb von neuen Diesel- und Benzinfahrzeugen, hat sich die GroKo auf eine „Inno- vationsprämie“ festgelegt. Mit diesem direkten staatlichen Zuschuss sollen Autokäufer unterstützt werden, die sich für ein E-Auto oder ein Plug-in Hybrid-Modell beim Neuwagen- kauf entscheiden. Die vorübergehende Senkung der Mehr- wertsteuer auf 16 Prozent soll ein Übriges bewirken.

Beide Maßnahmen sind Bestandteil des 130 Mrd. umfassenden Konjunkturhilfe-Programms, das auch den Ausbau der Lade-Infrastruktur für E-Autos finanziell unterstützen soll. Mit diesen und ähnlichen Bausteinen (Absenkung bzw. Dämpfung der EEG-Umlage, für die in 2021 ein deutlicher Anstieg erwartet wurde und zusätzlichen 500 Mio. Euro für die Gebäudesanierung) soll die Wirtschaft in der Corona-Krise angekurbelt und das Versprechen eines grünen Wachstums in Deutschland, wie Ende April beim „Petersberger Klimadialog“ zugesagt, eingelöst werden. So fließen rund 30 Mrd. Euro aus dem Corona-Konjunkturpaket in den Klimaschutz – rund ein Viertel aller beschlossenen Investitionen. HAUS und GRUNDBESITZ sprach hierzu mit dem Strategie- Verantwortlichen der EWE Go aus Oldenburg, Maximilian von Bose, der vor dem Hintergrund der jetzt beschlossenen Fördermaßnahmen einen spürbaren Anstieg der E-Auto-Zulassungen erwartet.

HuG: Welche Maßnahme, der infolge der zu erwartenden Entwicklungen – sinkende Anschaffungspreise und ein besseres, weil dichteres Netz an Lademöglichkeiten -, ist Ihrer Meinung nach die wichtigste, um die Nachfrage nach umweltfreundlichen E-Autos deutlich zu forcieren?

von Bose: Aus Sicht der EWE Go und der Elektromobilität im allgemeinen, begrüßen wir die beschlossenen Maßnahmen. Besonders positiv ist aus unserer Sicht das klare Bekenntnis zur Elektromobilität und weitere alternative Antriebe wie Wasserstoff. In dem Konjunkturpaket ist jede einzelne Maßnahme wichtig, aber erst das Gesamtpaket entfaltet die volle Lenkungswirkung. Mit den von Ihnen angesprochenen Maßnahmen der sinkenden Fahrzeugpreise und dem noch dichter werdenden öffentlichen Ladesäulennetz werden zwei der Haupthindernisse, die manchen vom Kauf eines Elektroautos abhalten, aus dem Weg geräumt. Bereits heute beobachten wir, dass die CO2-Flottengrenzwerte und der herabgesetzte Steuersatz für Dienstfahrzeuge ihre Wirkung zeigen und die Zulassungszahlen sich positiv entwickeln.

HuG: Hätten Sie sich noch weiterführende Entscheidungen zugunsten der E-Mobilität gewünscht?

von Bose: Ein noch stärkeres Signal wäre gewesen, im Bereich der Batterie-Elektromobilität nur die reinen Elektrofahrzeuge zu fördern. Jedoch sind wir mit der grundsätzlichen Ausgestaltung des Maßnahmenpaketes sehr zufrieden.

HuG: Warum favorisiert EWE Go die E-Mobilität gegenüber anderen Antriebssystemen und wie ist das Unternehmen auf eine zunehmende Nachfrage vorbereitet?

von Bose: Bei der Elektromobilität handelt es sich um eine mit Erfolg erprobte Antriebsart, die ihre Vorteile im PKW-Segment voll ausspielen kann. Durch die direkte Nutzung des Stroms ist die Batterie-Elektromobilität sehr effizient, mit einer Kilowattstunde Strom kommt man beispielsweise deutlich weiter als mit einer Kilowatt- stunde, die aus einem fossilen Kraftstoff gewonnen wird. Zusätzlich zu der besseren Verwertung der Energie ist die Elektromobilität an sich auch nachhaltig. Wir bei EWE Go setzen dabei auf Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Neben den technischen Vorteilen hat die Elektromobilität auch ganz praktische Vorteile für den Autofahrer: Der E-Autofahrer kann seine Ladevorgänge wunderbar in seinen Alltag integrieren. Es kostet ihn insgesamt immer nur wenige Sekunden, in denen er den Ladestecker an sein Auto anschließt und danach kann er sein zu Hause genießen, arbeiten oder einkaufen gehen. Daher bieten wir von EWE Go auch Flottenbetreibern, öffentlichen Partnern wie Supermärkten und Privatbesitzern immer eine passgenaue Ladelösung an. Hier erhält der E-Autofahrer auch aktuell Unterstützung durch das neue Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastrukturgesetz, kurz GEIG. Darin regelt der Gesetzgeber den Aufbau von Ladeinfrastruktur an Wohn- sowie an Nicht-Wohngebäuden. Neben dem Komfortgewinn beim Laden des Autos, bieten E-Autos einfach Fahrspaß. Man tut also Gutes und hat auch noch Freude daran! Um die steigende Nachfrage zu bedienen, haben wir in den vergangenen Jahren ein gut ausgebildetes und erfahrenes Team aufgebaut und für die unterschiedlichen Anforderungen passgenaue Lösungen geschaffen. Wir entwickeln uns mit unseren Kunden stets weiter.

HuG: Wo sehen Sie die Vorteile der E-Mobilität und deren vorrangige Einsatzschwerpunkte?

von Bose: Wie gesagt, sehen wir den Haupteinsatzbereich der Elektromobilität im PKW-Segment. Die größten Vorteile zeigen sich in der Nachhaltigkeit durch geringe Schadstoff- und Lärmemissionen uns in dem Komfortgewinn für den Fahrer, da er keine Umwege mehr zur Tankstelle fahren muss. Dazu kommt der Fahrspaß.

HuG: Worauf stützen Sie Ihre positive Erwartungshaltung, was den prognostizierten deutlichen Anstieg der E-Autos anbelangt? Sind das ausschließlich die jetzt beschlossenen Fördermaßnahmen der GroKo oder gibt es noch andere Parameter, an denen Sie diese Einschätzung festmachen?

von Bose: Mit Rückblick auf die vergangenen Jahre ist eine klar positive Tendenz bei den Zulassungszahlen von Elektroautos zu beobachten. Die Maßnahmen, die im Konjunkturpaket beschlossen wurden, sind eine gute Ergänzung und Erweiterung der bestehenden Förderinstrumente und werden dem Markthochlauf somit einen weiteren Schub geben. Bei den bestehenden Förderinstrumenten sind die auf EU-Ebene verabschiedeten CO2-Flottengrenzwerte und die verminderte Besteuerung von Dienstwagen hervorzuheben. Die CO2-Flottengrenzwerte führen dazu, dass die Automobilhersteller mehr Elektroautos entwickeln und dem Kunden anbieten, und die Dienstwagenbesteuerung macht das Fahren von Elektroautos günstiger. Zusätzlich führen das GEIG und das Wohnungseigentums- Modernisierungs-Gesetz (WEMoG) zu verbessertem und vereinfachtem Zugang von Ladepunkten im Wohnumfeld. Neben allen regulatorischen Aspekten und Nachhaltigkeitsaspekten bleibt das Interesse der Kunden der entscheidende Parameter beim Hochlauf der Elektromobilität. Und jeder, der schon mal Elektroauto gefahren ist, wird bestätigen können, dass man danach nichts mehr anderes fahren will!

HuG: Wie ist die infrastrukturelle Ausstattung in Niedersachsen, insbesondere im Nordwesten unseres Bundeslandes ausgestattet und welche Angebote kann speziell EWE Go den privaten Konsumenten machen?

von Bose: Die Ladeinfrastruktur in Niedersachsen und bei uns im Nordwesten hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Durch Partnerschafen mit Städten und Kommunen aber auch mit großen Unternehmen wie EDEKA haben wir ein gutes Angebot an öffentlicher Ladeinfrastruktur geschaffen. Alle E-Autofahrer können heute bereits an rund 1.000 unserer Ladepunkte ihr E-Auto bequem aufladen. Um dem Privatkunden ein einfaches und bequemes Ladeerlebnis zu ermöglichen, haben wir maßgeblich zwei Produkte für ihn im Angebot: Er kann beispielsweise mit unserer EWE Go Mobility Card deutschland- und europaweit für 0,39 Cent pro Kilowattstunde an Normal- und für 0,49 Cent pro Kilowattstunde an Schnellladesäulen sein Auto vollladen. Dabei kann er alle wichtigen Ladepunkte nutzen, unabhängig davon, wer der Betreiber ist. Und um die Ladepunkte auch einfach auffinden zu können, kann der Kunde unsere Punktladung App nutzen und sich zu seinem Ladeziel navigieren lassen. Wenn er zu Hause einen festen Stellplatz hat, liefern wir ihm auch den passenden Ladepunkt, damit er dort bequem sein Auto aufladen kann.

HuG: Was empfehlen Sie Baufamilien von Ein- und Zweifamilienhäusern in Sachen E-Mobilität, die jetzt ihr Neubauvorhaben angehen und was Eigentümern bzw. Wohneigentümergemeinschaften und Verwaltern, die ihre bestehenden Immobilien energetisch modernisieren wollen?

von Bose: Für den Bereich Elektromobilität raten wir jedem Haus- und Wohnungseigentümer und auch den Vermietern und Verwaltern, das Thema bei Neubau oder Renovierung direkt mitzudenken. Beispielsweise sollten Parkplätze bereits mit Stromanschlüssen versehen werden, um sie im Bedarfsfall mit Ladepunkten ver- sehen zu können.

HuG: Hält EWE Go auch für die zahlreichen Wohnbaugesellschaften, die vorrangig im Mietwohnungsbau, dabei auch im Sozialen Wohnungsbau, unterwegs sind, spezielle Angebote parat?

von Bose: Auch für den Bereich der Mehrfamilienhäuser haben wir spezielle Lösungen: Von der Installation der Ladepunkte, über den Betrieb dieser bis hin zur Integration in das Energiesystem des Hauses können wir alles anbieten.

HuG: Wer oder was ist EWE Go, seit wann gibt es das Unternehmen und inwieweit passt die Leistungs- und Servicepalette in das Gesamtunternehmen EWE?

von Bose: Bereits seit fast zehn Jahren beschäftigen wir uns mit dem Thema Elektromobilität. Gestartet sind wir damit als Kompetenz-Center im EWE-Konzern. Später wurde daraus das eigenständige Unternehmen EWE Go. Wir legen unseren Schwerpunkt auf die Ladeinfrastruktur und ergänzen diese mit passenden Mo- bilitätslösungen und digitalen Mehrwerten. Im Falle eines Gewerbekunden beraten wir diesen dahingehend, dass er am Ende weiß, welche Autos seiner Flotte er durch E-Autos ersetzen kann und welche Ladeinfrastruktur er dafür benötigt. Wir installieren und betreiben diese auch für ihn. Unser Leistungs- und Serviceangebot ist eine optimale Ergänzung zum restlichen EWE-Portfolio. Neben Telekommunikation und Energie wird das Gesamtportfolio also durch den Baustein nachhaltiger Mobilität ergänzt.

HuG: Kann jedermann in Niedersachsen die zahlreichen Angebote von EWE aus Oldenburg in Anspruch nehmen oder sind diese geografisch auf den nordwestlichen Teil unseres Landes begrenzt?

von Bose: Jeder in Niedersachsen und im Rest von Deutschland kann unsere Angebote und Lösungen in Anspruch nehmen.

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