Feuerstätten regelmäßig überprüfen und warten

Veröffentlicht am 1. September 2019

Die regelmäßige Überprüfung und Wartung von Feuerungsanlagen gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Schornsteinfegerhandwerks. Beide dienen der Sicherheit und helfen, Risiken für Mensch und Umwelt zu vermeiden. (Foto: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks)

Immer wieder sorgen Kohlenmonoxid-Unfälle bundesweit für traurige Schlagzeilen in den Medien. Der Grund: Durch technische Defekte, Verschmutzungen oder versperrte Abgaswege kann es an Feuerstätten im Gebäudebestand zu erhöhten CO-Werten kommen. Gefährlich wird es, wenn CO-haltiges Abgas unbemerkt ausströmt. Das giftige Gas ist unsichtbar, geruchlos und damit praktisch für niemanden wahrnehmbar.

Eine regelmäßige Überprüfung, Reinigung und Wartung von Feuerungsanlagen ist deshalb wichtig für die Sicherheit und sollte nicht vernachlässigt werden, darauf weist jetzt der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks hin. Bei seinen Überprüfungen kontrolliert der Schornsteinfeger unter anderem den freien Querschnitt der Abgaswege und misst den Kohlenmonoxid-Gehalt im Abgas von Gasfeuerstätten.

Was passiert bei erhöhten CO-Werten?

Ab einem Wert über 500 ppm CO im Abgas empfehlen Schornsteinfeger eine Wartung. Stellt der Schornsteinfeger einen Wert über 1.000 ppm CO fest, beanstandet er die Anlage. Aus Sicherheitsgründen muss dann dringend eine Wartung sowie eine Wiederholungsmessung erfolgen. Sollte der Schornsteinfeger gleichzeitig austretende Abgase feststellen, darf die Anlage nicht mehr genutzt werden. Sie muss vorübergehend stillgelegt werden.

Sicherheitsrisiken vermeiden

Jedes Jahr stellen Schornsteinfeger bundesweit mehrere Hunderttausend CO-Überschreitungen fest und verhindern damit Schlimmeres. Problematisch wird es, wenn die Bewohner aus Unkenntnis oder auch ganz bewusst Risiken eingehen. Nicht gemeldete Feuerstätten oder selbst gebaute Abgasanlagen und Ofenanschlüsse stellen eine Gefahr dar und können Brände oder CO-Unfälle auslösen. Grundsätzlich muss der Schornsteinfeger aus Sicherheitsgründen neue oder wesentlich geänderte Feuerstätten und Abgasanlagen vor der ersten Nutzung abnehmen. Nicht ohne Grund: Im Jahr 2017 wurden insgesamt über eine Million bauliche Mängel (ohne COÜberschreitungen) aufgedeckt. Die vorgeschriebene Überprüfung erstreckt sich übrigens auch auf Gartenlauben, Garagen, Werk- und Kellerräume, in denen z. B. ein Ofen angeschlossen ist, der nur gelegentlich oder selten genutzt wird. Verbraucher sollten hier nicht am falschen Ende sparen und dadurch Sicherheitsrisiken eingehen. Wichtig: Alternativ werden in diesen Räumen gerne auch Gasheizstrahler als mobile Wärmequelle verwendet. Diese Feuerstätten dürfen jedoch nur im Außenbereich und nicht in geschlossenen Räumen eingesetzt werden, da sie dem Raum Sauerstoff entziehen und bei der Verbrennung Kohlenmonoxid freisetzen können.

Schornsteinfeger beugen CO-Unfällen vor

Der Schornsteinfeger überprüft in regelmäßigen Abständen die Sicherheit aller Feuerungsanlagen und informiert die Besitzer oder Bewohner, wenn Mängel vorliegen und behoben werden müssen. Als ergänzende Maßnahme können CO-Warnmelder, z.B. im Aufstellraum einer Feuerstätte, installiert werden. Der Pressesprecher des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks, Alexis Gula, weist jedoch darauf hin: „CO-Warnmelder ersetzen unter keinen Umständen eine Überprüfung oder Wartung an einer Feuerungsanlage.“ Wichtig beim Einsatz von CO-Warnmeldern sei eine entsprechende Qualität des Produkts, die richtige Positionierung sowie die Angabe des Herstellers zur Lebensdauer, da die verwendeten Sensoren nur begrenzt einsatzfähig sind.

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