Garten(t)räume: Flächen im Freien

Veröffentlicht am 1. Juni 2021

Wenn das Grundstück nicht auf einen Blick überschaubar ist, wirkt es größer, spannender und bietet zugleich auch mehr Privatsphäre. Das erreicht man mit Mauern und kleineren Hecken oder auch mit dem Bau einer Pergola oder eines Pavillons, die innerhalb des Gartens einzelne Bereiche klar voneinander abgrenzen. (Foto: BGL)

Zieht man in ein neues Haus, dann steht man vor der Herausforderung, die noch unmöblierten Zimmer gemütlich und stilvoll einzurichten. Das gilt auch für den Raum unter freiem Himmel, den Garten: Auch hier wartet eine leere Fläche darauf, individuell gestaltet zu werden - zum Beispiel mit Solitärpflanzen, Beeten, Sitzplätzen und Wegen, vielleicht auch mit einem Teich oder Spielgerüst für die Kinder. Was genau an welchen Platz passt, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab.

Wo die einzelnen Elemente angeordnet werden, richtet sich unter anderem nach der Lage und Topographie der Fläche und verlangt neben Kreativität und Vorstellungskraft, auch einiges an Fachwissen.
„Viele Hausbesitzer fühlen sich mit dieser Aufgabe überfordert. Sie wissen nicht, was auf ihrem Grundstück alles möglich ist und wie sich das Beste aus der Fläche holen lässt“, weiß Gerald Jungjohann, Vorsitzender des Ausschusses „Landschaftsgärtnerische Fachgebiete“ beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V. „Hier hilft das Gespräch mit einem Landschaftsgärtner. Dieser berät die Kunden, zeigt Möglichkeiten auf und kann auch verschiedene Wünsche miteinander in Einklang bringen sowie das Ganze schließlich fachgerecht realisieren.“

Häufig sieht man Gärten, in denen auf die naheliegendste und einfachste Anordnung zurückgegriffen wurde: In der Mitte erstreckt sich eine große Rasenfläche, entlang der Grundstücksgrenze sorgen rechteckige Beete für Farbe und alle größeren Elemente, wie Gartenhaus oder Pool, sind ebenfalls an den Rand gerückt. Natürlich können auch auf diese Weise attraktive Gärten entstehen, dennoch raten Landschaftsgärtner zu mehr Mut und Kreativität bei der Raumaufteilung. Gerade bei Familien, in denen die Kinder schon groß sind, braucht es meist keine große Rasenfläche zum Spielen und Toben mehr.

Flächen lassen sich durch die Verwendung verschiedener Materialien oder Pflanzen klar voneinander trennen. Das kann zum Beispiel ein Beet sein, das in die Rasenfläche hineinragt. (Foto: BGL)

Gerade bei Familien, in denen die Kinder schon groß sind, braucht es meist keine riesige Rasenfläche zum Spielen und Toben mehr - hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung. (Foto: BGL)

Hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung: „Wenn das Grundstück nicht auf einen Blick überschaubar ist, wirkt es größer, spannender und bietet zugleich auch mehr Privatsphäre“, erklärt Gerald Jungjohann vom BGL. „Das erreicht man mit Mauern und kleineren Hecken oder auch mit dem Bau einer Pergola oder eines Pavillons. Solche baulichen Elemente innerhalb des Gartens grenzen einzelne Bereiche klar voneinander ab. Sie machen neugierig auf das, was sich dahinter verbirgt und eröffnen Räume, in die manche, die man nicht permanent im Blick haben möchte – beispielsweise den Komposter oder Geräteschuppen.“

Flächen optisch trennen

Flächen, die unterschiedlich genutzt werden, lassen sich durch die Verwendung verschiedener Materialien oder Pflanzen, aber auch mit einer Höher- bzw. Tieferlegung klar voneinander trennen. Das kann ein naturnahes Staudenbeet sein, das vorwitzig in die ordentliche Rasenfläche hineinragt, oder auch ein Sitzbereich, dessen Bodenbelag – zum Beispiel aus Stein oder Holz – sich deutlich von der grünen Umgebung abhebt. Es kann aber auch ein Beet sein, das mit Hilfe einer niedrigen Mauer höhergelegt wurde und sich auf diese Weise im wahrsten Sinne des Wortes von seiner Umgebung abhebt. Mit unterschiedlich gestalteten Räumen schaffen Landschaftsgärtner Abwechslung, geben dem Blick des Betrachters optisch Halt und setzen selbst schwierige Grundstücke gekonnt in Szene. „Auch die Übergänge von einem Gartenraum in den nächsten bieten Möglichkeiten für attraktive Inszenierungen.

Sie können versteckt liegen und den Besucher überraschen, sie können jedoch auch eindrucksvoll inszeniert werden, zum Beispiel mit einem imposanten Heckenbogen“, so Gerald Jungjohann. „Gartenwege spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie verbinden die einzelnen Gartenräume miteinander und machen sie erlebbar. Dabei können sie den Besucher direkt auf das Ziel zusteuern oder schwungvoll über das Grundstück führen, auch mal hinter einem Objekt verschwinden lassen, dann wieder hinter einer Hecke auftauchen und so immer wieder neu überraschen.“ Zusammengefasst: Gliederung und Modellierung der Fläche im Zusammenspiel mit Sichtachsen und einer durchdachten Wegführung haben entscheidenden Einfluss darauf, wie harmonisch das Gesamtbild wirkt und ob man sich im Garten wohlfühlt. Daher ist es empfehlenswert, diesen Teil der Gartenplanung von Anfang an mitzudenken und für Planung, Rat und Tat einen Profi mit ins Boot zu holen.

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