Holzfeuerung – günstig und sicher

Veröffentlicht am 1. Dezember 2020

Kaminöfen sorgen in jeder Umgebung für heimelige Atmosphäre. (Foto: Hase)

Rund 2 Millionen alte Holzfeuerungen müssen bis Ende 2020 stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Dies gilt für alle Einzelraumfeuerstätten mit einer Zulassung vor dem 1. Januar 1995, wenn sie den verschärften Anforderungen der 2. Stufe der 1. BImSchV nicht entsprechen. Die besagten Geräte sind zum Stichtag über 25 Jahre in Betrieb. Aufgrund des finanziellen Aufwandes, denken einige der Besitzer über eine Stilllegung nach - doch ist das die richtige Entscheidung?

Vor diesem Hintergrund hat der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. gute Gründe zusammengestellt, die für eine Nachrüstung oder einen Austausch der Holzfeuerungsanlage sprechen: Je nach Modell schlagen die Kosten für ein Neugerät mit 1 bis 4 Tausend Euro zu Buche. Daher gilt der erste Blick den Finanzen. Der Vorteil moderner Feuerstätten liegt in der Nutzung von Holz als Brennstoff. Als Faustformel gilt: Ein Raummeter Laubholz hat einen Energiegehalt von rund 200 Litern Heizöl und kostet beim Forstamt bundesweit zwischen 35 und 50 Euro. Wer mit dem Holzfeuer seine Zentralheizung entlastet, kann bei einem Wohnhaus mit 120 qm Wohnfläche und normalem Dämmstandard 600 Liter Heizöl pro Jahr ersetzen.

Ein weiterer Aspekt, der aktuell in den Fokus rückt, ist die Versorgungssicherheit. Denn Krisenzeiten zeigen, dass es sinnvoll ist, sich ein Stück Unabhängigkeit zu bewahren. Brennholz und Holzpellets aus Deutschland stehen auch bei nachhaltiger Forstwirtschaft in ausreichender Menge zur Verfügung. Während fossile Brennstoffe teuer eingeführt werden müssen, wächst der heimische Energieträger vor unserer Haustür. Holzscheite lassen sich bequem zu Hause lagern und sind schnell zur Hand, wenn es zu einem Stromausfall kommen sollte oder die Gaszufuhr unterbrochen ist. Heizen mit Holz stellt so die Grundversorgung an Wärme sicher und sorgt darüber hinaus für eine besondere Atmosphäre.

In Deutschland wächst jährlich mehr Holz nach, als tatsächlich benötigt wird. Aufgrund von Sturmschäden und Borkenkäferplage besteht sogar ein Überangebot, sodass der Preis für Holz aus dem Forst gegenüber dem Vorjahr bundesweit durchschnittlich um 10 Prozent gefallen ist. Brennholz ist somit seit Jahren günstiger als die fossilen Energieträger Öl und Gas, die von weltpolitischen Entwicklungen abhängig sind.

Staatliche Förderung

Seit dem 1. Januar 2020 werden zum Beispiel Pelletöfen mit Wassertasche (wie Solarthermie und Wärmepumpen) umfassend gefördert. Die Zuschüsse können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Während die staatliche Unterstützung beispielsweise für Sonnenkollektoren bei 30 Prozent liegt, beträgt die Mindestförderung für sogenannte Biomasseanlagen – zu denen auch wasserführende Pelletöfen gehören – sogar 35 Prozent. Zudem werden nicht nur für den Ofen und dessen Installation Fördergelder ausgezahlt, sondern auch für notwendige Umbaumaßnahmen und den optionalen Einbau eines Partikelabscheiders.

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