Spatenstich für den neuen „Europahafenkopf“

Veröffentlicht am 1. März 2019

Das Entwicklungsprojekt „Europahafenkopf“ (Foto: Zech Group)

Am Valentinstag haben Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Senator Dr. Joachim Lohse, Caroline Nagel von den COBE Architekten, Wolfrat Voigt, Präsident der Gustav Zech Stiftung, sowie Kurt Zech, Stifter, mit dem symbolischen ersten Spatenstich den Startschuss für die Realisierung des Großprojektes „Europahafenkopf“ gegeben.

Das Gelände in der Bremer Überseestadt zwischen Hoerneckestraße und Konsul-Smidt-Straße gehört zu einer der exponiertesten Lagen in der Hansestadt. Hier soll mit dem Entwicklungsprojekt „Europahafenkopf“ ein besonderes Stück Bremen geschaffen werden.

Dabei handelt es sich um ein attraktives Gebäudeensemble für eine Mischnutzung aus Büro und Wohnen, das gleichzeitig ein verbindendes Zeichen zwischen der Innenstadt von Bremen und der Überseestadt setzen wird. Der einzigartige Entwurf der COBEArchitekten schafft einen neuen, lebendigen Stadtraum. Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling: „Ich gratuliere der Zech Gruppe zu ihrem neuen Hauptstandort am Europahafenkopf im Herzen der Überseestadt ganz herzlich. Das ist auch ein klares Bekenntnis zum Standort Bremen und wir freuen uns auf ein spannendes Ensemble mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Der neue Standort hat auch eine Scharnierfunktion zwischen Überseestadt und Innenstadt. Er wird mit dazu beitragen, dass beide Stadtteile weiter zusammenwachsen. Ich bin sicher, dass der interessante Nutzungsmix und der hohe Anteil an Wohnen die Überseestadt in dieser exponierten Lage beleben wird. Wichtig ist zudem: Es wird auch neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Wie an anderen Orten in der Überseestadt werden 25 Prozent der neuen Wohnungen sozial gefördert sein. Das ist ganz ausdrücklich zu begrüßen.“

Es entstehen 4 individuell gestaltete Gebäudekörper mit einer erhöhten Erdgeschosszone, die als Gebäudeensemble entwickelt werden: Die Erdgeschosszone des Bürohauses wird in Anlehnung an eine Markthalle gestaltet, die flexible Flächen für publikumswirksame Nutzungen – insbesondere für die Gastronomie – oder Ausstellungsflächen bieten. Dadurch werden die öffentlichen Freiflächen belebt und es entsteht ein lebendiges, urbanes Stadtquartier: Konkret sollen hier 2 Wohngebäude (Lofthäuser) entstehen, ein Mobilitätsgebäude und eine Unternehmenszentrale. Nach den aktuellen Planungen werden rund 345 Wohnungen gebaut. Das Bürogebäude wird Nutzflächen von mehr als 30.000 m² bieten und Einzelhändler oder andere gewerbliche Mieter können über 20 Ladenlokale verfügen.

Blick auf den neugestalteten Europahafen in Bremen bei Nacht. (Foto: Zech Group)

Diese Perspektive zeigt den Vorplatz des neuen Gebäudeensembles, das aus 4 individuell gestalteten Baukörpern besteht. (Foto: Zech Group)

Im Mobilitätshaus sowie in der Tiefgarage, die durchgehend alle 4 Gebäude verbindet, werden ungefähr 900 PKW-Stellplätze sowie mehr als 1.200 Fahrradstellplätze geschaffen. Insgesamt entsteht nach derzeitiger Planung eine Gesamtbruttogeschossfläche von 82.815 m² und diese gehört damit wohl zu den aktuell größten Immobilien- Entwicklungsprojekten in Bremen. Senator Dr. Joachim Lohse: „Bremen kann sich so auf eine sehr gelungene Architektur freuen, die sich hervorragend in die Umgebung einfügt, zugleich aber einen eigenen Akzent setzt. Die 4 von jungen dänischen Architekten entwickelten, sich aufeinander beziehenden Baukörper verleihen diesem besonderen Ort ein frisches Flair, das Bremen gut tun wird.

Zugleich gehe ich davon aus, dass die unterschiedlichen Nutzungsarten und insbesondere die Erdgeschossnutzung mit einer Markthalle für eine urbane Lebendigkeit stehen, die sicherlich dazu beitragen werden, dass sich am Europahafenkopf ein vitales Quartier entwickeln wird.“ „Mit dem Europahafenkopf werden wir die schönsten und besten Arbeitsplätze in Bremen schaffen, die auch die neuesten Innovationen unserer digitalisierten Welt bieten werden. Wir wollen, dass sich die Menschen im Europahafenkopf in einem bestmöglichen Arbeitsumfeld entfalten können und gleichzeitig wohlfühlen, vielleicht sogar gerne verweilen. Dafür wird es im Areal beispielsweise einen Foodmarket geben.

Die Lage ist perfekt: Direkt am Wasser und in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Das Quartier wird sich durch ein innovatives Verkehrskonzept auszeichnen. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist man nach nur 4 Haltestellen vom Europahafen an der Obernstraße. In einem Mobilitätshaus werden Fahrradverleih und Car-Sharing angeboten. Das erhöht noch einmal die Flexibilität für die Menschen. Gleichzeitig entwickeln wir hochattraktiven, innenstadtnahen Wohnraum, der ggf. arbeiten und wohnen miteinander verbindet. Wir werden für unsere bremischen Firmen einen Großteil der Büroflächen selbst nutzen. Darüber hinaus laden wir weitere Bremer Unternehmen ein, Büroflächen in diesem herausragenden Projekt anzumieten“, erläutert Kurt Zech, geschäftsführender Gesellschafter der Zech Group GmbH und Stifter der Gustav Zech Stiftung.

Ideenmeisterschaft

Um dem hohen Anspruch an die Projektentwicklung gerecht zu werden und ein bestmögliches städtebauliches und architektonisches Ergebnis erzielen zu können, wurde ein Verfahren ausgelobt, zu dem renommierte Architekturbüros eingeladen wurden, die sich bereits mehrfach bei vergleichbaren Projekten ausgezeichnet haben. Konkret handelte es sich um die Architekturbüros Barkow Leibinger Architekten, COBE Copenhagen, HPP Architekten, KSP Jürgen Engel Architekten, msm Meyer Schmitz-Morkramer sowie die Westphal Architekten aus Bremen.

Entscheidungsgremium

Für die Bewertung der eingereichten Entwürfe wurde eine hochqualifizierte Jury berufen. Unter dem Vorsitz von Prof. Jörn Walter, dem renommierten Stadtplaner und langjährigen Oberbaudirektor der Freien Hansestadt Hamburg, setzt sich die Jury aus Prof. Dr. Iris Reuther, Bremens Senatsbaudirektorin, der freien Architektin Bettina Kunst und der Landschaftsarchitektin Prof. Sörensen zusammen. Weitere Jury-Mitglieder waren Dr. Dirk Kühling vom Wirtschaftssenator, Andreas Heyer, Leiter der Wirtschaftsförderung Bremen sowie Kurt Zech und Wolfrat Voigt, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Grundstücksverwaltungsgesellschaft Europahafen mbH. Die Jury wurde mit 8 qualifizierten Sachverständigen ergänzt.

Entwicklungsverfahren

Im Sinne eines exzellenten Ergebnisses wurden auch beim Entwicklungsprozess neue Wege beschritten: Ideenmeisterschaft statt Architekturwettbewerb. So wurde vom ersten Auslobungstermin an, der intensive Dialog zwischen allen Beteiligten gefordert und gepflegt. Im Laufe des Verfahrens hat sich gezeigt, dass die offene Diskussion, z.B. über die Bebauungsdichte, die Gestaltung und die Freiräume, der richtige Weg war: „Wir haben es hier mit einem ganz besonderen Projekt in exponierter Lage zwischen Hafenkopf und Innenstadt zu tun. Ich bin beeindruckt, wie in Bremen alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander und mit den Architekten über Ideen und Inhalt diskutiert haben.

Das hat die Qualität der Ergebnisse enorm gesteigert. Es wird ein ganz lebendiger und neuer Stadtraum mit starker Identität entstehen“, freut sich die Architektin Julia Erdmann, die den Prozess für den Bauherrn entwickelt und geleitet hat. „In einem kommunikativen Wettbewerbsverfahren haben wir eine großartige städtebauliche Idee für den Europahafenkopf in der Bremer Überseestadt gefunden:

Der favorisierte Entwurf von COBE Architekten formuliert ein charaktervolles, ja charismatisches Ensemble, das die zentrale Adresse am Europahafen mit 3 Hochpunkten und 4 Bausteinen weithin sichtbar prägen soll. Sowohl aus der Innenstadt heraus, als auch aus Richtung Weser und Europahafen wird man das markante Bürohaus bzw. Zechhaus und die beiden Wohnlofthäuser als neues Bild in der Überseestadt sehen und erleben können. Einen Quantensprung für die Attraktivität der Überseestadt kann das Konzept für die öffentlichkeits-wirksamen Erdgeschosse mit spannenden Gastronomie-Angeboten, sehr großzügigen Eingangsbereichen und Showrooms leisten.

In den Fassaden wird man die Farbigkeit und Materialität der Überseestadt wiederfinden und zugleich hochmoderne Fassadenkonstruktionen sehen können. Das Bürohaus wird sich von den beiden Lofthäusern und einem Mobilitätshaus unterscheiden und zugleich wird es ein Zusammenspiel der 4 Charaktere geben. Ein starkes Zeichen für die Überseestadt“, kommentiert Prof. Dr. Iris Reuther. „Wir begrüßen das Vorhaben der Zech Group am Europahafen sehr und sehen die Ideenmeisterschaft als eine gute Grundlage für die weitere Planung und die erforderlichen Beschlussfassungen durch die Gremien“, sagt Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, die im Auftrag des Bremer Senats für die Entwicklung, Erschließung und Vermarktung der Überseestadt zuständig ist.

Der Gewinner

Alle 6 Entwurfskonzepte haben gleichermaßen dazu beigetragen, dass sich die Beteiligten einen Konsens über die wichtigen architektonischen und städtebaulichen Fragen erarbeiten konnten. Die Jury hat sich abschließend und einstimmig für den Entwurf von COBE Architekten aus Kopenhagen ausgesprochen. Mit großem Fingerspitzengefühl, Empathie und meisterhaften Ideen haben sie die Besonderheiten des Standortes, die Belange der Beteiligten und den Geist des co-kreativen Dialogs am besten eingefangen.

Die COBE Architekten gestalten ein Ensemble, das aus 4 Baukörpern bestehend auf die Bremer Stadtmusikanten verweist: 4 individuelle Charaktere, die als Gruppe zusammengehören und nur gemeinsam stark sind. Mit Bezug zu den Speichern und Schuppen der Umgebung sind Backstein und rötlicher Beton die vorherrschenden Materialien. Auf Straßenebene sind die 4 Häuser als öffentliche Hallen gestaltet, in denen es einen Streetfood Markt,verschiedene Ausstellungsbereiche, Fahrradstationen und vieles mehr geben soll.

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