Vorbildliche Holzbauten

Veröffentlicht am 1. Dezember 2020

Niedersachsens größte zusammenhängende Holzbausiedlung beweist, dass die Nachverdichtungsmaßnahme eines innerstädtischen Quartieres trotz ihrer Größe eine ästhetisch anspruchsvolle Architektur in Holzbauweise erreichen kann. (Foto: Olaf Mahlstedt)

Jetzt wurden die Gewinner des „Holzbaupreises Niedersachsen 2020“ durch die Schirmherrin des Wettbewerbs, Niedersachsens Landwirtschafts-Ministerin Barbara Otte-Kinast, in Hannover ausgezeichnet. „Der Holzbaupreis hat mehr denn je eine ganz besondere Bedeutung. In Zeiten des Klimawandels führt kein Weg mehr an der Nutzung des klimafreundlichen und nachhaltig bereitgestellten Rohstoffes Holzes vorbei“, betonte die Ministerin in ihrer Laudatio.

Der Holzbaupreis Niedersachsen wurde nun bereits zum 3. Mal durch den Landesmarketingfond Holz und den Landesbeirat Holz vergeben. „Ich bin erfreut, welch hohes Niveau der Holzbau in Niedersachsen erreicht hat“, lobte Otte-Kinast die Teilnehmer. Mehr als 160 Online-Zuschauer verfolgten die Übertragung der Prämierung, die aufgrund der aktuellen Pandemielage nur mit wenigen Präsenz-Teilnehmern stattfand. Die Preisträger nahmen die Urkunde, unterstützt durch die Videozuschaltung ihrer Projektpartner aus den beteiligten Unternehmen, entgegen.

„Das hohe Innovationspotenzial des modernen Holzbaues wurde durch die Wettbewerbsteilnehmer hervorragend umgesetzt. Aus insgesamt 49 Bewerbungen konnten jeweils drei Preisträger ermittelt und drei Anerkennungen an Bauherren, Architekten und Planer für besonders gelungene Holzbauten in Niedersachen vergeben werden. Sechs Objekte kamen in die engere Wahl, erläuterte Sabine Djahanschah, Referatsleiterin Architektur und Bauwesen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Juryvorsitzende, das Votum der Jury.

Der 1. Preis, der mit 4.500 Euro dotiert ist, wurde in diesem Jahr an gleich zwei Einreichungen vergeben: Die Üstra-Siedlung in Hannover entstandt unter Projektleitung der meravis Bauträger GmbH und zeigt als größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Niedersachsen, dass die Nachverdichtungsmaßnahme eines innerstädtischen Quartieres trotz ihrer Größe eine ästhetisch anspruchsvolle Architektur in Holzbauweise erreichen kann.Die Erweiterung am Lessing Gymnasium Braunschweig und die Neue Oberschule Braunschweig sind jeweils dreigeschossige Schulgebäude in Zweibund-Anordnung und wurden aufgrund ihrer Ähnlichkeit durch die Jury zu einem Objekt zusammengefasst. Gelungene Proportionen sowie ein sehr hoher Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen erfüllen den Anspruch an Gestaltung und Nachhaltigkeit überdurchschnittlich.

Der 3. Preis wurde an das Objekt „Haus C – Neues Gewand für einen Backsteinbungalow“ verliehen. Der Entwurf zeigt beispielhaft, dass sehr kleine und verbaute Bestandsbauten mit sanierungsbedürftigen Dachkonstruktionen mit Hilfe einer neuen vorgestellten Hülle aus Holz und einer integrierten Deckenund Dachkonstruktion sowohl kosteneffiziente als auch gestalterisch hochwertige Lösungen bieten können. Prof. Tom Kaden von der TU Graz hob einleitend in seinem Impulsvortrag die Herausforderungen und Potenziale für den Holzbau im urbanen Raum hervor. Der Festvortrag schloss mit einem Ausblick auf das zukünftige Wohnen und Bauen in den immer mehr nachgefragten urbanen Räumen, wo ein großes Potenzial für den mehrgeschossigen modernen Holzbau sowie nachhaltiger Sanierungskonzepte mit Holz besteht.

Der Wettbewerb „Holzbaupreis Niedersachsen“ wird vom Landesbeirat Holz e.V. und dem Landesmarketingfonds Holz des 3N Kompetenzzentrums Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. in zweijährigem Turnus ausgerichtet. Er zeichnet Gebäude aus, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen sowie weiteren nachwachsenden Rohstoffen bestehen und im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit ökologische und ressourcensparende Aspekte vberücksichtigen. Kooperationspartner sind die Architektenkammer Niedersachsen, die Ingenieurkammer Niedersachsen, das Forschungsnetzwerk NHN sowie der Informationsdienst Holz. Die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs lag in den Händen des 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Anzeige

Mehr aus Das Mehrfamilienhaus