Veröffentlicht am 2. Oktober 2022
Für bestehende Holzfeuerungsanlagen und deren Schornsteine sind aktuell keine Änderungen vorgesehen. Foto: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks
Seit Januar 2022 gelten neue Anforderungen für die Höhe und Position von Schornsteinen bei neuen Holzöfen oder Holzheizungen. Ein Schornstein muss demnach firstnah angeordnet sein, d. h. möglichst nah an der obersten Abschlusskante des Daches. Außerdem muss er den First um mindestens 40 Zentimeter überragen. Andere Lösungen sind nur unter bestimmten Voraussetzungen mit Aufwand möglich. Für bestehende Holzfeuerungsanlagen ändert sich aktuell nichts.
Die neuen Vorgaben betreffen ausschließlich Schornsteine und Abgasanlagen von neuen Feuerstätten für feste Brennstoffe, wie Kaminöfen, Heizkamine, Kochherde und Zentralheizungen mit einer Leistung von weniger als 1.000 Kilowatt.
Vorteile für Klimaschutz
Die neuen Vorgaben und die Änderung der entsprechenden Verordnung (1. BImSchV) wurden im Vorfeld kontrovers diskutiert. Manchen Umweltverbänden geht die neu festgelegte Erhöhung der Schornsteine nicht weit genug. Sie sprechen sich allgemein gegen eine energetische Nutzung von Holz aus und verweisen auf die Luftbelastung. Branchenfachverbände betonen die positiven Effekte des nachwachsenden Rohstoffs in Kombination mit emissionsarmer Technik und befürchten, dass sich die Änderung letztendlich auf den Ausbau erneuerbarer Energien auswirken wird.
Biomasse bei erneuerbarer Wärme vorne
Pellets, Hackschnitzel und Scheitholz zählen zu den biogenen Festbrennstoffen, die fossile Energien ersetzen und CO2-Emissionen vermeiden können. Nach Informationen des Umweltbundesamtes ist Biomasse mit einem Anteil von 86 Prozent der bedeutendste erneuerbare Energieträger im Wärmemarkt (2021). Biogene Festbrennstoffe haben dabei einen Anteil von rund 77 Prozent. Entsprechend hoch fällt der Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen aus. 45 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente wurden im Jahr 2021 im Wärmebereich durch erneuerbare Energien vermieden, davon rund 39,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente durch feste Biomasse.
Moderne Technik vermeidet Emissionen
Eine moderne Biomassefeuerstätte kann demnach, richtig bedient und mit geeigneten Brennstoffen betrieben, einen Beitrag im Klimaschutz leisten. Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks hat sich in der Diskussion um neue Schornsteinhöhen daher besonders für Verbraucher eingesetzt, die bereits in moderne, umweltfreundliche Technik investiert haben. Problematisch sind aus Sicht des Verbandes vielmehr veraltete Öfen, die häufig nicht dem Stand der Technik entsprechen.