Veröffentlicht am 1. April 2025
Der aus den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts stammende Bahnhof Walsrode ist modernisierungsbedürftig und sucht im Rahmen eines Konzeptvergabeverfahrens einen neuen Investor. (Foto: DSK GmbH)
Die DSK (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH) ist von der Stadt Walsrode beauftragt, für den Bahnhof Walsrode eine neue Nutzungsmöglichkeit zu finden. Dazu sind insbesondere Investoren, Wohnungsunternehmen, Bauträger und -gruppen sowie Genossenschaften aufgerufen, ein nachhaltiges Nutzungskonzept zu entwickeln und der Stadt vorzulegen, das diesen markarten Standort inmitten des 30.000 Einwohner zählenden Mittelzentrums deutlich aufwertet und gestalterisch optimiert.
Die bauliche Struktur des Bestandsgebäudes soll grundsätzlich erhalten bleiben. Das Gebäude steht überwiegend leer. Das Objekt wird im Rahmen einer Konzeptvergabe ausgeschrieben und soll neben der gestalterischen Aufwertung des Gebäudes „Am Bahnhof 2“ auch ein nachhaltiges Nutzungskonzept beinhalten. Dabei soll die bauliche Struktur des Gebäudes grundsätztlich erhalten bleiben, aber durch Modernisierungsmaßnahmen und/oder Umbau neuen Nutzungsformen zugeführt werden können. Der Eisenbahnverkehr war und ist für Walsrode von entscheidender Bedeutung. Seit den 1890er Jahren ist der Heideort an das Bahnnetz angeschlossen und heutzutage vor allem für Pendler und Touristen interessant. Walsrode liegt, eingebettet zwischen den Metropolen Hannover, Hamburg und Bremen, quasi im Herzen de Lüneburger Heide und ist nicht zuletzt durch den Dichter Hermann Löns weit über die Grenzen des Heideortes bekannt. Vom Bahnhof Walsrode aus bestehen stündliche Bahnverbindungen jeweils nach Hannover und nach Buchholz in der Nordheide.
Das Verfahren der Konzeptvergabe
Konzeptverfahren gewährleisten die Vergabe besonders städtischer Grundstücke nach Konzeptqualität und nicht nach Höchstpreisen. Durch die Festlegung konkreter Bewertungskriterien und Ziele sowie den unmittelbaren Vergleich verschiedener Lösungen kann das beste Konzept ausgewählt werden. Das Verfahren der Konzeptvergabe gliedert sich in die folgenden drei Schritte:
• Bewerbungsverfahren
• Konzepterarbeitung und Bewertung
• Veräußerungsverhandlungen
Das in einem Sanierungsgebiet liegende Grundstück wird zum gutachterlich festgestellten Verkehrswert zum sog. Endwert (inklusive der sanierungsrechtlichen Bodenwertsteigerungen) veräußert. Er setzt sich zusammen aus dem Grundstückspreis und dem Preis des Bestandsgebäudes. Der Verkehrswert für die Gesamtfläche beträgt 223,79 Euro pro m². Das auf dem Grundstück befindliche Bahnhofsgebäude und das Nebengebäude sollen erhalten bleiben und einer Nachnutzung zugeführt werden. Der im Januar 2022 festgestellte gutachterliche Verkehrswert des Wertermittlungsobjektes beträgt 175.000 Euro. Im Rahmen der Städtebaufördermaßnahme ist der Umbau des bestehenden Bahnhofgebäudes anteilig förderfähig.
Im Jahr 2016 ist das Sanierungsgebiet „Innenstadt – Walsrode“ in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ aufgenommen worden.Durch das ERFE-Förderprogramm konnte bereits das Bahnhofsumfeld barrierearm umgestaltet werden. Wie bereits erwähnt, soll das neue Konzept die Stadt als lebendigen Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben aufwerten und als Standort für Wirtschaft und Kultur weiterentwickeln. Das Bahnhofsgebäude wird als erhaltenswert und stadtbildprägend eingestuft. Nicht umsonst heißt es in der Ausschreibung: „Hier sollte ein ausgewogenes Nutzungskonzept entwickelt werden, das insbesondere zur Stärkung der Angebotsvielfalt beiträgt und für den Gemeinbedarf von Nutzen ist. Angesichts der Lage und der Gebäudeformen könnten hier z.B. auch kreative Nutzungsmodelle für Kunst, Musik und Bildung entstehen. In Teilbereichen der Erdgeschosszone ist eine gastronomische Nutzung gewünscht.“ Das Grundstück ist weitgehend bebaut. Der nicht überbaute Bereich ist vollständig versiegelt.Die Bestandsbebauung besteht aus dem Bahnhofsgebäude und einem nördlich angrenzenden Nebengebäude.
Das Hauptgebäude ist zweigeschossig und fast vollständig unterkellert. Es verfügt über zwei Erschließungskerne. Während der südliche Bereich des Hauptgebäudes im Erdgeschoss durch einen Kiosk mit Gastronomie und Lagerräumen genutzt wird, steht das restliche Gebäude derzeit leer. In den nördlichen Räumen des Hauptgebäudes befinden sich im Erdgeschoss die Räumlichkeiten eines ehemaligen Reisebüros sowie im oberen Bereich und im Dachgeschoss ehemalige Hotelzimmer. Das eingeschossige, nördlich anschließende Nebengebäude, ist über die westliche Gebäudeseite im Erdgeschoss durch einen separaten Eingang erschlossen. Bewerbungen sind bis zum 11. April 2025 möglich.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.