Bei Stromausfall sicher versorgt

Veröffentlicht am 26. April 2023

Bei einer Photovoltaikanlage bezeichnet der Begriff „Schwarzstart“ die Ersatzstromversorgung mit solarer Nachladung.

Das Licht geht aus, der Kühlschrank kühlt nicht mehr, Fernseher und Radio versagen ihre Dienste - oft merken wir erst bei einem Stromausfall, wie selbstverständlich die Nutzung elektrischer Geräte im Alltag geworden ist. Aber nicht nur unsere privaten Haushalte, sondern auch industrielle Betriebe sind von Stromausfällen betroffen - von Kühlketten, die nicht unterbrochen werden dürfen, bis hin zu Stalllüftungsanlagen oder Wärmelampen in landwirtschaftlichen Betrieben.

Auch eine Photovoltaikanlage trennt sich bei Stromausfall vom öffentlichen Stromnetz und die am Hausnetz angeschlossenen elektrischen Verbraucher werden nicht mehr mit Energie versorgt, weil dem Wechselrichter die notwendige Netzfrequenz fehlt.

„Ich habe aber einen Stromspeicher – wenn der Strom ausfällt, nutze ich einfach meinen eigenen Strom“, mag der ein oder andere denken. Diese Annahme ist jedoch in den meisten Fällen ein Trugschluss: „Fälschlicherweise besteht die Meinung, dass alle Stromspeicher mit Notstromversorgung ausgestattet sind und den gespeicherten Solarstrom bei einem Stromausfall zur Verfügung stellen können. Das stimmt so generell leider nicht. Die marktüblichen Stromspeicher dienen lediglich der Steigerung des Eigenverbrauchs und bieten keine wirkliche Ersatzstromversorgung“, erklärt Marcell Ollesch, Geschäftsführer der IBG Solar GmbH aus Neustadt am Rübenberge.

Was bedeutet „Schwarzstart“?

Der Begriff „Schwarzstart“ kommt aus dem Bereich der konventionellen Kraftwerkstechnik. Für die Inbetriebnahme von Kraftwerken wird Energie benötigt, die im Normalfall dem Stromnetz entnommen wird. Bei einem Stromausfall steht diese Möglichkeit nicht zur Verfügung. Es muss ein „Schwarzstart“ durchgeführt werden – also eine vom Netz unabhängige Inbetriebnahme.

Bei einer Photovoltaikanlage bezeichnet dieser Begriff die Ersatzstromversorgung mit solarer Nachladung. Benötigt wird ein Stromspeicher mit Ersatzstromversorgung plus solarer Nachladung durch ein sogenanntes „Backup-System“. Nur bei diesen Stromspeichern werden die Batterien durch die Photovoltaikanlage und Sonneneinstrahlung wieder geladen und mit einem dreiphasigen Ersatzstrom lässt sich das gesamte Haus zuverlässig weiter versorgen, bis der Strom aus dem öffentlichen Netz wieder verfügbar ist. Das Leben ist unvorhersehbar, die Energie zu Hause sollte es nicht sein.

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