Größter E-Ladepark Norddeutschlands

Veröffentlicht am 23. Mai 2022

Norddeutschlands größter Ladepark für E-Autos entsteht mit rund 90 Ladepunkten entsteht bis zum Sommer diesen Jahres im hannoverschen Stadtteil List. Grafik: enercity

Der hannoversche Energieversorger enercity hat das letzte Jahr umsatz- und ergebnisstark abgeschlossen und seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Das EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) des Konzerns ist auf 211,8 Mio. Euro gestiegen, der Umsatz hat die Marke von 5 Mrd. Euro überschritten, was einem Wachstum von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das EBITDA des Unternehmens ist auf 331 Millionen Euro (Vorjahr: 272 Millionen Euro) gestiegen.

Das Wachstum konnte enercity insbesondere im Dienstleistungsbereich erzielen und dabei die strategischen Schwerpunkte Erneuerbare Energien, Kundenlösungen und digitale Dienstleistungen weiter konsequent umsetzen. enercity-CEO Dr. Susanna Zapreva sagte: „Das vergangene Geschäftsjahr war trotz sich zuspitzender Lage am Energiemarkt geprägt von einem sehr erfreulichen Kundenzuwachs, nicht nur im Commodity-, sondern auch im Dienstleistungsbereich.“

Mehrere Tausend Kunden in Grundversorgung aufgenommen

Im Jahr 2021 war die Geschäftsentwicklung von enercity weiter geprägt von der Corona- Pandemie, beginnenden politischen Instabilitäten in Osteuropa und damit einhergehend äußerst volatilen (unbeständigen) Preisentwicklungen am Energiemarkt. Insbesondere im letzten Quartal haben die Beschaffungspreise für Strom und Gas deutlich zugelegt. Dies führte zu Insolvenzen von einigen Marktteilnehmern. Infolgedessen hat enercity mehrere Tausend Kunden kurzfristig in die Grundversorgung aufnehmen müssen. Dank der langfristig orientierten Beschaffungsstrategie ist dies ohne Anpassung der Grundversorgungstarife für Bestandskunden in Hannover und im Umland gelungen.

Abhängigkeit von fossilen Energieimporten reduzieren

„Die derzeitigen geopolitischen Entwicklungen mit ihren Auswirkungen auf die Energiemärkte zeigen, dass wir uns unabhängig von fossilen Energieimporten machen müssen. Unsere Strategie, aus der Kohle auszusteigen und keine neuen Gaskraftwerke zu bauen, erweist sich einmal mehr als goldrichtig“, sagte Zapreva. Zudem müsse der Ausbau erneuerbarer Energien forciert werden. „Beide strategischen Schwerpunkte setzen wir um“, so Zapreva. Dies betreffe einerseits das Engagement im Windkraft- und PV-Sektor, andererseits erneuerbare Wärmequellen. Um im PV-Sektor zu wachsen, hat sich enercity am Montageplattform-Anbieter Installion beteiligt. Das Startup setzt über seine digitale Plattform Montagearbeiten von PV-Systemen, E-Ladeboxen und Speichern um.

Klimaneutrale Fernwärme wird ausgebaut

Mit klimafreundlich erzeugter Fernwärme profitieren enercity-Kunden von einer nachhaltigen, bezahlbaren, zukunftssicheren Wärmelösung. Im Wärmesektor fallen nahezu 40 Prozent aller energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland an. Daher stellt enercity die Wärmeversorgung von fossilen auf erneuerbare Energieträger um. „In den kommenden 10 Jahren gehen wir vom Anschluss von insgesamt rund 60.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten ans Fernwärmenetz aus. Allein hierfür investieren wir weit mehr als 200 Millionen Euro“, so Zapreva.

enercity baut Norddeutschlands größten Ladepark für E-Autos

Bundesweit hat enercity bereits mehr als 3.000 Ladepunkte installiert – eine Verdopplung zum Vorjahr. Darüber hinaus baut das Unternehmen Norddeutschlands größten E-Ladepark. Rund 90 Ladepunkte werden bis zum Sommer in Hannovers Stadtteil List entstehen. Exakt 84 Standardladepunkte (je 22 kW) und 6 Schnellladepunkte (je max. 150 kW) stehen Anwohnern zur Verfügung, 60 davon sind bereits für 30 Jahre vermietet.

Auch der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Hannover ist im Plan: „Die Zahl von 400 installierten öffentlichen Ladepunkten haben wir nunmehr überschritten.“ Die Summe aller Ladepunkte liegt somit bei durchschnittlich 122 öffentlichen Ladepunkten pro 100.000 Einwohner (Zahlenquelle: BNetzA, März 2022). Damit belegt Hannover im Ranking der Großstädte über 500.000 Einwohner Platz 1.

Trotz widriger Umstände erwartet enercity, Umsatz und Ergebnis 2022 stabil zu halten. Beides ist von elementarer Bedeutung, um die hohen Zukunftsinvestitionen in die Energie- und Wärmewende stemmen zu können. Das Ziel einer Verdopplung des EBITs auf 220 Millionen Euro im Jahr 2025 im Vergleich zu 2016 gilt es weiterhin zu halten. „Dennoch stellt uns die derzeitige Lage hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit Gas vor riesige Herausforderungen und erhöht unsere Risikopositionen extrem stark. Sollte es zu Lieferunterbrechungen kommen, was ich nicht hoffe, werden wir die größte Krise zu meistern haben, die unsere Branche in den vergangenen Jahrzenten erlebt hat“, sagte Zapreva.

Die Geschäftsfelder Elektromobilität, Intelligente Technologien und innovative Kundenlösungen in den Bereichen Strom und Wärme wird das Unternehmen dennoch weiter kontinuierlich ausbauen. Zudem stehen auch weiterhin die umfassende Digitalisierung sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien im strategischen Fokus des Unternehmens. Schwerpunkte bilden hierbei neben der Wärmewende die Windkraft an Land und die Photovoltaik.

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