Niedersächsischer Wärmepumpenpreis

Veröffentlicht am 18. Dezember 2022

Niedersachsens Umweltstaatssekretär Frank Doods zeichnete im Rahmen des 1. Niedersächsischen Wärmepumpenpreises drei Preisträger aus. (Foto: KEAN)

Die etablierte Zukunftstechnologie der Wärmepumpe durch herausragende Anwendungsbeispiele bekannter zu machen - das war Ziel des erstmals ausgeschriebenen Wettbewerbs. Die Vergabe des „1. Niedersächsischen Wärmepumpenpreises“ fand im Oktober im Rahmen der „Woche der Wärmepumpe“ statt. Umweltstaatssekretär Frank Doods zeichnete jetzt drei Hausbesitzer für ihre hervorragenden Wärmepumpenkonzepte mit Preisgeldern in Höhe von je 1.000 Euro aus.

In insgesamt drei Kategorien wurde die innovativste Wärmepumpe, eine überzeugende Wärmepumpenlösung für ein saniertes Gebäude sowie die Wärmepumpe mit der längsten Betriebszeit prämiert.

„Unter’m Mist liegt das Geheimnis“: Die innovativste Wärmepumpe

Über die Auszeichnung „Innovativste Wärmepumpe“ freuten sich Kirsten und Mathias Döffinger aus Fuhlen bei Hessisch Oldendorf. Innovationen des bewährten Heizsystems sind wichtig: Das Ehepaar aus Niedersachsen hat gleich an zwei Stellen ihre Wärmeversorgung optimiert. Zum einen wurden die Außenwände ihres Gehöftes mit seinem Backsteinmauerwerk und Fachwerkelementen von innen gedämmt und zum anderen wurde dabei eine in Lehm verlegte Wandheizung eingebaut.
Durch die große Fläche der Wandheizung kommt das System mit einer sehr geringen Vorlauftemperatur aus. Die Wärmequelle, die die Sole-Wasser-Wärmepumpe von Familie Döffinger nutzt und eine hohe Jahresarbeitszahl erreicht, ist jedoch hier das Besondere und für die Jury auszeichnungswürdig: Die Leitungen zum Sammeln der Wärme sind unter dem Misthaufen des Pferdestalls verlegt. So kann ganzjährig darauf vertraut werden, dass eine 15 bis 20 °C warme Wärmequelle zur Verfügung steht.

„Gemeinsam für mehr Klimaschutz“: Die überzeugendste Wärmepumpe

Den Titel „Überzeugendste Wärmepumpe“ konnte sich das Heizsystem im Wohngebäude von Olaf Kluckhuhn in Edewecht sichern: Anfang der 1970er Jahre errichtet, wurde 2018 umfassend gedämmt und Fenster und Türen erneuert. 2022 wurden das Dach und die Kellerdecke energetisch saniert und Heizkörper durch größere ersetzt. Auf der Südseite des Daches ist eine PV-Anlage montiert. Weiter ist das Gebäude mit einem Energiemanagementsystem und einer Wallbox für das Elektroauto der Mieter ausgerüstet. Ein Batteriespeicher ist geplant.
Für die Sole-Wasser-Wärmepumpe wurden vor dem Haus zwei Erdbohrungen mit je 130 m Tiefe niedergebracht. Sie sind reichlich dimensioniert, um so eine möglichst hohe Soletemperatur und damit eine hohe Arbeitszahl der Wärmepumpe zu erreichen.
Überzeugt hat das Gesamtkonzept: Vermieter und Mieter waren sich einig, dass im Sinne des Klimaschutzes gehandelt werden muss. Die Jury bescheinigt: Die umfassende Sanierung und das Hand-in-Hand-Gehen beider Parteien hat Vorbildcharakter für den Gebäudebestand in ganz Deutschland.

„Und sie läuft und läuft und läuft“: Die älteste in Betrieb befindliche Wärmepumpe

„Sie läuft und läuft und läuft“ lässt sich Ernst Vogeler aus Großburgwedel, Gewinner in der Kategorie „Älteste Wärmepumpe“, lächelnd zitieren. Eine effiziente Wärmepumpe sollte eine lange Betriebszeit erreichen können und so Geld und Material sparen. Herr Vogeler, ein innovativer Zeitgenosse, hat damals eine der ersten Brennwertheizungen eingebaut und investierte auch für seine Warmwasserversorgung 1981 in eine neue Technologie: Die Wärmepumpe.

Sie steht ganz oben unterm Dach in einem Abstellraum, wo es besonders im Sommer sehr warm ist. Dadurch, dass die Wärmepumpe dort warmes Wasser erzeugt, kühlt sie auch nebenher. Ein Heizsystem ohne Ausfälle oder große Reparaturen und dies nach über 40 Jahren – die Jury überzeugte dies und prämierte den Hausbesitzer.

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