Speicherkapazität verdoppelt

Veröffentlicht am 1. April 2024

Beim Einbau neuer Solarstromanlagen auf privaten Gebäuden zählen Stromspeicher inzwischen zum Standard. (Foto: Pixabay / PublicDomainPictures)

Die Nachfrage nach Solarstromspeichern ist im letzten Jahr um über 150 Prozent gestiegen. Die Speicherkapazität der inzwischen mehr als 1 Mio. bundesweit betriebenen stationä-ren Stromspeichern entspricht einem Tagesstromverbrauch von 1,5 Mio. Zwei-Personen-Haushalten. Die Solarwirtschaft fordert Nachbesserungen bei der Speicherstrategie und die Rücknahme von Kürzungsplänen bei der Forschungsförderung.

Der Zubau solarer Stromspeicher hat rasant an Fahrt aufgenommen. Sowohl die insgesamt installierte Anzahl an Solarbatterien als auch deren Speicherkapazität haben sich binnen nur eines Jahres verdoppelt. Die nutzbare Speicherkapazität der installierten Solarstromspeicher beträgt inzwischen rund 12 Gigawattstunden.

In Deutschland wurden 2023 über eine halbe Million neuer Solarbatterien installiert. Dies geht aus einer vorläufigen Jahresbilanz des Bundesverbandes Solarwirtschaft auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur hervor. „Beim Einbau neuer Solarstromanlagen auf privaten Gebäuden zählen Stromspeicher inzwischen zum Standard. Auch immer mehr Firmen speichern Solarstrom vom eigenen Dach, um ihn rund um die Uhr nutzen zu können“, erklärt Carsten Körnig, BSW-Hauptgeschäftsführer. „Der Markt für Heim- und Gewerbespeicher ist in 2023 erneut exponentiell gewachsen. Diese erfreuliche Entwicklung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Chancen und Potenziale der Batteriespeicher für das Stromsystem weiterhin politisch stark unterschätzt werden und Marktbarrieren ihre Verbreitung hemmen“, so Körnig.
Vor diesem Hintergrund begrüßt der BSW die jüngste Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) zur Entwicklung einer Stromspeicherstrategie. In der nun vorgelegten Stellungnahme empfiehlt der Verband der Solartechnik- und Solarspeicherbranche zahlreiche konkrete Nachbesserungen. Der BSW bezeichnet Speicher als „unverzichtbare Zeitmaschinen des Stromsystems“. Sie sollten künftig eine eigenständige wesentliche Säule im Stromsystem bilden – neben der Erzeugung, dem Netz und dem Stromverbrauch. Nur so sei die von Energieexperten für notwendig erachtete Verfünfundzwanzigfachung der Kapazitäten von Batteriespeichern bis 2050 erreichbar.
Der BSW sieht die Speicherstrategie des Bundeswirtschaftsministers als Auftakt für eine intensive Debatte zur Systemintegration von Speichern. Die Solar- und Speicherbranche stehe bereit, sowohl die solartechnische Erzeugungsinfrastruktur als auch die notwendige Speichertechnik im erforderlichen Umfang auszubauen.

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