Stiebel Eltron investiert 600 Mio.

Veröffentlicht am 2. Oktober 2022

Im südniedersächsischen Holzminden hat der Wärmepumpenspezialist Stiebel Eltron seinen Hauptsitz. (Foto: Stiebel-Eltron / Andreas Krukemeyer)

Deutschland will sich von Gasimporten aus Russland unab-hängiger machen - die Nachfrage nach modernen, umweltfreundlichen, strombasierten Heizungen boomt. Bis Ende des Jahres rechnet der deutsche Mittelständler Stiebel Eltron mit einem Produktionsrekord von 80.000 Wärmepumpen - das ist ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen weitere Investitionen von mehr als 600 Millionen Euro.

Produktionskapazitäten werden ausgebaut, Forschung und Entwicklung finanziert und neue Arbeitsplätze geschaffen: „Wir sind seit vielen Jahren auf strombetriebene Wärmepumpenheizungen Made in Germany spezialisiert. Auch dank unserer Erfahrung von fast 50 Jahren Entwicklungsarbeit im eigenen Haus gehören wir zu den technischen Marktführern“, sagt Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron.

„Die umweltfreundliche Heiztechnik benötigt kein Öl und Gas
und hat damit sowohl für den Klimaschutz als auch für die Energie-Versorgungssicherheit Deutschlands einen herausragenden Stellenwert. In diesem Marktumfeld werden wir weiter expandieren“, so Dr. Schiefelbein weiter.

Wärmepumpenmarkt in Deutschland

Die Nachfrage nach Wärmepumpenheizungen ist bundesweit enorm: 2021 wurden 154.000 Geräte in Deutschland installiert, 34.000 mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr wird nun ein noch deutlich größerer Sprung auf 250.000 Heizungswärmepumpen erwartet – vielleicht könnte sogar die 300.000er-Marke erreicht werden. Das wirkt sich natürlich auch auf die Hersteller aus: Auch in diesem Jahr peilt Stiebel Eltron einen abermaligen Umsatzrekord an, eventuell sogar 1 Milliarde Euro.

Die Ziele der Bundesregierung sind sehr ehrgeizig gesteckt: Ab 2024 sollen in Deutschland 500.000 Heizungs-Wärmepumpen pro Jahr eingebaut werden. Zu diesem ambitionierten Ziel haben sich jüngst auch alle Teilnehmer des „Wärmepumpengipfels“ mit Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck, und Bundesbauministerin Klara Geywitz bekannt. Mit dabei waren neben Vertretern von Verbänden der Wärmewirtschaft, des Handwerks, der Gewerkschaften und der Verbraucherschutzverbände auch Wärmepumpen produzierende Unternehmen wie Stiebel Eltron. Um die eigenen Kapazitäten weiter auszubauen, setzt Stiebel auf Aus- und Weiterbildung und stellt neue Mitarbeiter ein – im niedersächsischen Holzminden 400 und weltweit rund 600.

„Der Fachkräftemangel in der Green-Tech-Industrie bietet den Menschen ganz neue Chancen, beispielsweise, wenn Jobs durch den technischen Wandel in der traditionellen Industrieproduktion bedroht sind“, sagt Dr. Schiefelbein. „Elektriker, Löter oder Arbeitnehmer mit einer Heizungs- und Sanitärausbildung haben auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnete Chancen.“

Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, einer der technischen Marktführer in Deutschland: „Wir sind seit vielen Jahren auf strombetriebene Wärmepumpenheizungen Made in Germany spezialisiert.“ (Foto: Stiebel-Eltron)
Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, einer der technischen Marktführer in Deutschland: „Wir sind seit vielen Jahren auf strombetriebene Wärmepumpenheizungen Made in Germany spezialisiert.“ (Foto: Stiebel-Eltron)

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