Wärmeversorgung Kronsberg-Süd

Veröffentlicht am 1. Oktober 2025

Das bestehende Heizwerk Kronsberg am Ortskamp (Foto: Avacon)

Eine der größten Wärmekonzessionen in Niedersachsen befindet sich im hannoverschen Stadtteil Kronsberg-Süd. Dort betreibt Avacon Natur ein Fernwärmenetz mit derzeit 3.500 angeschlossenen Wohneinheiten. In den kommenden Jahren soll sich diese Zahl verdoppeln. Wie kann die Wärmeversorgung der Zukunft aussehen? Antworten auf diese Frage liefert das innovative Quartierskonzept im Südosten Hannovers.

Hier kommt Fernwärme zum Einsatz, um die Wohnungen umweltfreundlich zu beheizen. Die Fernwärme stammt aus zwei bestehenden Heizkraftwerken mit effizienter Anlagentechnologie. Zusätzlich kommt der zur Expo 2000 errichtete Wärmespeicher zum Einsatz, der regenerative Anteile für das Netz liefert. Der Einsatz Erneuerbarer Energien liegt damit bereits heute bei ca. 30 %. Das Quartierskonzept umfasst zudem Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf den Dächern der Gebäude. Der in diesen Kleinkraftwerken erzeugte Strom wird direkt vor Ort verbraucht oder – abhängig von den örtlichen Gegebenheiten – für die spätere Nutzung gespeichert.

Beliebtes Produkt: Mieterstrom

Die PV-Anlagen produzieren etwa 40 Prozent des Strombedarfs im Quartier. Sie versorgen die Wärmepumpen, die bei der dezentralen Wärmeversorgung eine große Rolle spielen, sowie die Ladeinfrastruktur in den Tiefgaragen. Zudem können Mieter einen Mieterstromvertrag abzuschließen und damit direkt von dem auf den Dächern produzierten Solarstrom profitieren. Fehlende Strommengen kauft Avacon Natur hinzu und gibt sie zu günstigen Konditionen an die Hausbewohner weiter. Das macht die Energiewende für alle greif- und erlebbar. Ein Anschluss oder Nutzungszwang besteht natürlich nicht, doch das Konzept findet großen Zuspruch: Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Mieterstromkunden auf mehr als 1.500 verdoppelt.

Transformation der Wärmeversorgung

Um auch die Wärmeversorgung zukunftssicher zu gestalten, hat Avacon Natur zwei Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 1,4 Hektar erworben. Hier sollen mit PV-Anlagen sowie Großwärmepumpen neue Erzeugungsanlagen entstehen. Für eines der Grundstücke hat Avacon Natur bereits einen Bauantrag gestellt. Ab Erhalt des Fördermittelbescheids nach Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), soll der Bau einer neuen Heizzentrale beginnen. „Im Rahmen der Transformation des Bestandswärmenetzes bewerten wir auch weitere Gebiete, die wir ebenfalls erschließen möchten“, sagt Viktor Rosenfeld, zuständiger Gesamtprojektleiter. „Dazu zählen Areale, die im Zuge der kommunalen Wärmeplanung (kWP) als Fernwärmegebiete ausgewiesen wurden. Damit setzt Avacon Natur bereits heute zukünftige Bestandteile der kommunalen Wärmeplanung um.“ Weiterhin liegt Avacon Natur eine Aufsuchungserlaubnis für die Prüfung von Tiefengeothermie-Quellen vor, welche gegebenenfalls Bestandteil der zukünftigen Transformation sein kann.

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