Dämmstoffe aus der Natur

Veröffentlicht am 23. März 2022

Læsø ist ein Juwel im Kattegat mit einer beeindruckenden Natur: Die mit Seegras und Tang bedeckten, weißen Bauernhäuser gelten weltweit als einzigartig.

Ökologisches Bauen liegt im Trend: Umweltverträgliche, kosten- und energiesparende Dämmstoffe tragen immer häufiger dazu bei, Heizenergie zu sparen und die Umwelt zu schonen. Auch vor dem Hintergrund derzeit steigender Energiepreise ist Wärmedämmung insgesamt lohnenswert, um zukünftige Kostensteigerungen zu vermeiden. Staatlich gefördert wird Energieeffizienz unabhängig davon, mit welchen Materialien gedämmt wird.

Naturprodukte spielen hier zwar noch keine große Rolle, aber ihr Marktanteil wächst. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt, worauf bei natürlichen Dämmstoffen zu achten ist: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen oder Recyclingmaterial belasten die Umwelt wenig und lassen sich oft mit geringem Energieaufwand herstellen, entsorgen oder wiederverwerten – das sind die Pluspunkte gegenüber konventionellen Dämmstoffen.

Für fast jede Dämmmaßnahme gibt es auch Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Sie sind beim Eigenheim mit Blick auf den Brandschutz in vielen Fällen problemlos einsetzbar und halten bei der Qualität mit konventionellen Dämmstoffen mit, er-läutert die Verbraucherzentrale. Zwar ist die Wärmeleitfähigkeit von Naturdämmstoffen in den meisten Fällen höher als bei konventionellen Dämmstoffen. Das lässt sich aber durch dickere Dämmschichten ausgleichen. Die wohl bekanntesten und auch am meisten genutzten ökologischen Dämmstoffe sind Zellulose und Holzweichfaser: Bei etwa jeweils 30 Prozent liegt Ihr Marktanteil an den ökologischen Dämmstoffen.

Zellulose – das günstigste Dämmmaterial

Das Feld nachhaltiger Dämmstoffe führt bereits seit vielen Jahren Zellulose an. Sie ist eine der kostengünstigsten Möglichkeiten der nachträglichen Gebäudedämmung – zum Beispiel bei Dachkonstruktionen. Zu Flocken geschreddert kann Zellulose in Hohlräume eingeblasen werden.

Holzfaser – ein vielseitiger Öko-Dämmstoff

Holzweichfaser-Dämmstoffe liegen auf Platz zwei nachhaltiger Dämmmaterialien: Das Ausgangsmaterial sind Resthölzer aus Sägewerken, die mechanisch zerfasert und in Platten gepresst werden. Dank des holzeigenen Bindemittels Lignin, kommen einige Produkte ohne weitere Zusatzmittel aus. Holzweichfaser-Platten sind je nach Beschaffenheit in mehreren Konstruktionen einsetzbar – beispielsweise als Fassadendämmung, als nachträgliche Dachdämmung oder aber als Außenwanddämmung von innen. Bei beiden ökologischen Dämmstoffen zeigt sich, dass sie preislich mit konventionellen Materialien mithalten können. Zudem wird für die Herstellung von Natur-Dämmstoffen meist deutlich weniger Energie aufgewendet als für konventionelle Dämmmaterialien und Natur-Dämmstoffe lassen sich gut recyceln oder, wenn das nicht möglich ist, verbrennen.

Seegras – ein Exot unter den Öko-Dämmstoffen

Erst Ende 2010 erhielt ein Dämmstoff aus Neptungras aus dem Mittelmeer die bauaufsichtliche Zulassung. Für die Herstellung dieses Dämmstoffs wird nur sehr wenig Energie benötigt. Inzwischen wird auch Seegras aus der Ostsee genutzt. Bei Fragen zu nachhaltigen Dämmstoffen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Die Energie- Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell.

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