Sanierung für den Klimaschutz

Veröffentlicht am 1. Dezember 2020

Diese Grafik zeigt, wie sich Heizenergieverbrauch und Sanierungszustand von Gebäuden gegenseitig beeinflussen. (Grafik: LBS)

2015 wurde in Paris das globale Klimaschutzabkommen verabschiedet, bei dem sich die unterzeichnenden Staaten verpflichtet haben, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Heute - 5 Jahre später - zeigt die Bilanz: Deutschland konnte den CO2-Ausstoß kontinuierlich senken. Eigenheimbesitzer haben dabei einen wichtigen Beitrag geleistet und können die Entwicklung durch energieeffizientes Sanieren auch in Zukunft weiter vorantreiben.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 805 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Das sind rund ein Drittel (35,7 %) weniger als noch 1990. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort, doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht: Bis 2030, so das erklärte Ziel der Bundesregierung, die schädlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland auf 543 Millionen Tonnen reduzieren. Die Immobilien haben eine Schlüsselrolle, um dieses Ziel zu erreichen: Laut Umweltbundesamt war der Gebäudesektor 2019 für 122 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich. Damit entfallen etwa 15 % der Gesamtemissionen in Deutschland auf private Haushalte und Gewerbeimmobilien. Nachdem dieser Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist, sind die Emissionen im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 wieder gestiegen. Ein Grund dafür, ist sicherlich die viel zu milde Witterung: Im vergangenen Jahr waren die Temperaturen in vielen Teilen des Landes kühler als 2018, wodurch mehr geheizt wurde. 60 % der Energie werden allein zum Heizen verwendet.

Mit Sanierung Klima und Geldbeutel schonen

Eine umfassende energetische Sanierung des Gebäudebestandes würde die CO2-Emissionen nachhaltig verringern, so die Experten von der LBS. Ein unsaniertes Gebäude verbraucht durchschnittlich jährlich etwa 170 kWh/qm. Ist das Gebäude vollsaniert, sinkt der Energieverbrauch auf 132 kWh/qm im Jahr. Vor allem alte Heizungen, undichte Fenster und keine oder eine nur unzureichende Dämmung sind wahre Energiefresser. Welches Einsparpotenzial das eigene Zuhause bietet und welche Investitionen sinnvoll sind, lässt sich mit einem Energiesparrechner überprüfen. Die Bundesregierung hat energieeffizientes Bauen und Sanieren zu einem Kernstück ihrer Klimastrategie gemacht: Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Seit Anfang dieses Jahres wurden die Zuschüsse und Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Kauf, Sanierung oder Bau von Effizienzhäusern erhöht. Hausbesitzer, die zum Beispiel ihre alte Ölheizung austauschen, erhalten eine Prämie und wer selbstgenutztes Wohneigentum energetisch saniert, profitiert zudem von Steuervorteilen und geringeren Ausgaben.

So beeinflusst das Corona-Virus die Klimadaten

Während der Zeit der Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen wurde in Deutschland rund ein Viertel weniger CO2 ausgestoßen als vor der Pandemie. Das ist das Ergebnis einer Studie vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Der globale CO2-Ausstoß im April war laut der Studie rund 14 Prozent geringer – die größte Reduzierung von Treibhausgasemissionen seit 60 Jahren.

Einstieg in CO2-Bepreisung

Die Bundesregierung wird ab 2021 eine CO2-Bepreisung für die Bereiche Wärme und Verkehr einführen. Über einen nationalen CO2-Emissionshandel erhält der Ausstoß von Treibhausgasen beim Heizen und Autofahren einen Preis. Die Bundesregierung hat nach der Einigung mit den Ländern einen höheren Einstiegspreis beschlossen. Nach der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat ist das Gesetz zur Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes am 10. November 2020 in Kraft getreten. Mit Einführung des CO2-Preises für die Bereiche Wärme in Gebäuden und konventioneller, Verbrenner abhängiger Mobilität setzt die Bundesregierung einen Anreiz für klimafreundliches Wirtschaften.

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