Wohnen gestalten – jetzt und in Zukunft

Veröffentlicht am 23. März 2022

Der Wohnungsmarktbericht 2021/22 der NBank zeigt eine große Vielfalt allgemeiner und spezifischer Herausforderungen für Kommunen und andere Akteure des Wohnungsmarktes auf.

Perspektiven für Niedersachsen bis 2040: Die Analysen des Wohnungsmarktberichts 2021/22 der NBank zeigen eine große Vielfalt allgemeiner und spezifischer Herausforderungen, vor denen Kommunen und Wohnungsmarktakteue stehen. Gleichzeitig gibt es viele Möglichkeiten, diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Analyse soll die Ergebnisse in Kernaussagen zuspitzen und deutlich machen, welche zentralen Aspekte für die strategischen Ansätze aufzugreifen sind.

Klimaschutz ist eine große globale Herausforderung und erfordert damit planvolles und gemeinsames Handeln in vielen Bereichen und Branchen. Gerade im klassischen Wohnungsneubau wird überwiegend CO2 freigesetzt, anstatt es zu binden. Eine gezielte Ausrichtung und Priorisierung der Bestandsanpassungen würde den Beitrag des Wohngebäudesektors zum Klimaschutz voranbringen und ggf. sogar weniger CO2-intensiven Neubau notwendig machen.

Gleichwohl ist Klimaschutz im Wohnungsbereich nicht nur bei Investitionen in den energetischen Standard oder in die Energieversorgung relevant, sondern gerade hier werden auch Verhaltensänderungen der Haushalte deutlich spürbar – beim Heizen, Pendeln, aber auch bei Realisierung der Eigenheimbedarfe im Bestand statt im Neubau.

Der Wohnungsbestand ist also effizient auszunutzen, bevor Wohnungsneubau ins Spiel kommt. Wenn dieser geplant wird, dann so, dass möglichst alle Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit erfüllt werden (Klimaschutz, alternde Bevölkerung, Bezahlbarkeit).

Bedarfsgerechte Wohnungen in allen Landesteilen benötigt

Wohnungsneubau wird in unterschiedlichem Maße und unterschiedlicher Art landesweit benötigt, denn die Nachfrage nach Wohnraum bleibt unverändert hoch. Dies betrifft vor allem die Städte und zunehmend deren Umland. Das Umland erfährt als Zuzugsraum eine stetig anwachsende, vielfältigere Nachfrage. Diese Entwicklung zeigt auch: Es braucht nicht überall und zu jeder Zeit alle Wohnungstypen in allen Segmenten, sondern hier-für jeweils eine fundierte Analyse der konkreten regionalen Bedarfe.

Zu berücksichtigen sind die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Niedersachsen und die daraus resultierenden Anforderungen an Wohnraum für Senioren und kleine Haushalte. Je nach Lebensphase wird anderer Wohnraum benötigt – und ebenso je nach Lebenssituation. Bedarfsgerecht umfasst in diesem Zusammenhang auch die Kosten des Wohnens. Die individuelle Bezahlbarkeit ist dabei abhängig von der individuellen Haushaltskonstellation und den spezifischen Bedarfen, bezogen auf die Art und Lage der Wohnung.

Wissensbasierte Entscheidungen vor Ort treffen

Wohnungspolitische Entscheidungen haben häufig eine langfris-tige Perspektive. Darum gilt es, die strategischen Entscheidungen auf Grundlage möglichst objektiver und fundierter Informationen zu treffen. Klassische Themen des Monitorings sind hierbei nachfrageseitige Betrachtungen wie Bevölkerungsentwicklungen, Wanderungsbewegungen, aber auch die Altersstruktur vor Ort. Angebotsseitig sind dabei Aspekte wie Fertigstellungen, Preisentwicklungen in Bauland, Eigentum und Miete, aber auch Leerstand oder die Flächennutzung in einem Kataster hilfreich zur Bewertung der Situation vor Ort.

Betrachtungen zu dem energetischen Standard der Wohngebäude stehen bislang häufig noch nicht im Fokus. Dies entwickelt sich jedoch gerade mit Blick auf die zu erreichenden Klimaziele zu einem zentralen Handlungsfeld. Die entsprechenden Informationen sind in Gänze häufig nur den Eigentümern bekannt. Neue Monitoringsysteme können hier Kommunen einen Über-blick über den energetischen Gesamtzustand der Gebäude vor Ort ermöglichen und damit die Grundlage für eine gleichermaßen klima- wie bedarfsgerechte kommunale Wohnungspolitik schaffen.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Anzeige

Mehr aus Thema des Monats