Auf ein Wort…

Veröffentlicht am 1. Dezember 2020

BFW-Geschäftsführer David Jacob Huber vom Landesverband Niedersachsen / Bremen. (Foto: BFW)

Wir befinden uns nun im letzten Monat dieses außergewöhnlichen Jahres 2020, das so positiv angefangen hat. Noch im März prognostizierte Professor Tobias Just in seinem Vortrag beim Hannover-Forum einen sehr positiven Verlauf für die Immobilienwirtschaft. Alle Segmente standen auf „Grün“ und es war eine solide, gesunde Entwicklung zu erwarten. Außer in Berlin, denn da war der verfassungswidrige Mietendeckel beschlossen.

Wir haben zwei Tage vor dem Hannover-Forum noch nur nebenbei überlegt, ob wir die Veranstaltung durchführen können, zumal wir ca. 250 Teilnehmer erwarten durften. Aber das Gesundheitsamt hat uns „grünes Licht“ gegeben und so wurde es die erfolgreichste und spannendste Veranstaltung dieser Serie. Für einen Tag war alles ausgeblendet und Netzwerken angesagt. Der Rahmen hätte besser nicht sein können, für uns schien an diesem Tag die Sonne.

Nur wenige Tage später wurden aus den kleinen, dunklen Wölkchen am fernen Himmel dunkle, schwarze Wolken, die uns alle mit einer Wucht erreichten, wie wir das so noch nicht erlebt hatten. Praktisch von einem Tag auf den anderen war die Welt nicht mehr, wie sie zuvor war und wahrscheinlich auch nie wieder sein wird. Das öffentliche Leben wurde verboten, ja selbst Golf oder Reiten waren untersagt, wir sollten uns nicht mehr treffen und zuhause bleiben. Und so standen wir vom BFW vor einer riesigen Herausforderung.

Einerseits war da das Bedürfnis vieler Mitgliedsunternehmen nach Informationen und Handlungsempfehlungen, wie man mit der Situation als Vermieter, Mieter, WEG-Verwalter, Bauträger oder Bauunternehmer umgeht. Andererseits durfte man sich ja auch nicht treffen. Seminare wären theoretisch mit extremen Aufwand möglich gewesen, aber ganz ehrlich, wer von Ihnen hätte damals noch ein Seminar besucht? Ich muss zugeben, dass auch ich für zwei Wochen in Schockstarre war und mich gefragt habe, wie es denn jetzt wohl weitergehen soll. Viele Fragen mussten beantwortet werden und oft genug fand ich gar keine Antwort. Ich ging ja damals davon aus, dass der Spuk schnell wieder vorbei sein wird.

Und dennoch: Wir haben uns besonnen und uns der neuen Realität gestellt. Kurz darauf gingen wir mit den ersten Online- Seminaren an den Start, um unseren Mitgliedern erste Informationen zum Miet- und WEG-Recht zu vermitteln. Andere Themen sollten folgen. Der Höhepunkt war sicherlich die Onlineveranstaltung mit Prof. Tobias Just, der Ende April seine Prognosen überarbeitet und mit neuen Zahlen versehen hat. Knapp 100 Zuseher saßen dabei vor den Computern und auf dem You- Tube-Kanal gab es seitdem über 1.000 Zugriffe. Neue Formate wurden ins Leben gerufen, wie der WOWI Web- Talk, der ebenfalls von rund 100 Zusehern verfolgt wurde. Dazu kamen digitale Unternehmerfrühstücke oder Informationsveranstaltungen, die wir mit unseren Partnern durchgeführt haben.

Der Sommer zog ins Land und damit wieder etwas Normalität und so planten wir unseren Bauträgertag im November als Präsenzveranstaltung. Aber wieder sollte der Virus uns einholen und wieder wurden wir gezwungen, auf digitale Online-Formate auszuweichen. Mittlerweile haben wir auch technisch aufgerüstet und sind für weitere Veranstaltungen bestens gerüstet. Denn nun, Anfang Dezember 2020, wissen wir, dass wir nichts wissen. Die Ungewissheit, ob und wie wir wieder in den Normalbetrieb zurückkehren werden, fühle ich zumindest tagtäglich. Alles hat sich verändert, alles ist neu und es ist ein ständiger Lernprozess.

Zumindest sind wir mit den neuen Formaten recht erfolgreich, die vier Sendungen des „Bauträgertages Online“ wurden immerhin von rund 200 Teilnehmern verfolgt. Und sie waren gut, wie uns das Feedback der Teilnehmer beweist. In diesen vier Sendungen haben wir auch sehr prominent die Hilfsorganisation „Habitat for Humanity Germany“ platziert. Die Gespräche mit Sascha Meyer und Norma Habbel haben nicht nur mir Spaß gemacht, sie haben auch Spenden gebracht und darüber freue ich mich sehr. Am Ende dieses Artikels möchte ich einfach nur „Danke“ sagen. Danke, dass Sie uns treu geblieben sind. Danke, dass Sie uns ins Internet gefolgt sind. Danke für die vielen schönen und positiven Feedbacks.

Ich wünsche nun Ihnen, Ihren Familien und Freunden sowie Ihren Mitarbeitern und Kunden eine schöne Adventszeit und besinnliche Weihnachten. Genießen Sie bitte trotz der neun Umstände die Feiertage in Kreise Ihrer Lieben und vor allem – bleiben Sie gesund. Ich freue mich schon darauf, sie nächstes Jahr bei unseren neuen und innovativen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

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