Starkes Signal der Einheit

Veröffentlicht am 18. Dezember 2022

BFW-Landesvorsitzender Dirk Streicher erinnerte an die Leistungsfähigkeit der Wohnungsbauunternehmen und forderte einen fairen Umgang zur Umsetzung der von der Politik gewollten Zielvorgaben. (Foto: Niklas Krug)

Anlässlich der 40. Geburtstagsfeier des BFW-Landesverbandes Niedersachsen/Bremen, haben Teilnehmer und Sprecher den Zusammenhalt der Organisation zur Erreichung der Wohnbauziele betont. Rund 150 Gäste von Entwicklern über Bauunternehmen und Dienstleistern bis hin zu Vertretern der Politik kamen zum Festakt nach Bremen. Die Veranstaltung war zugleich auch die 10. Immobiliennacht des Verbandes. David Jacob Huber, Geschäftsführer des BFW-Niedersachsen/Bremen, zeigte sich sehr zufrieden:

„Unsere Mitglieder und Freunde haben ganz eindeutig gezeigt, wie wichtig gerade jetzt in angespannten Zeiten unsere Verbandsarbeit ist. Als mittelständische Immobilienbranche spre-chen wir mit einer einheitlichen starken Stimme.“

90er Jahre als Vorbild für den aktuellen Wohnungsbau

In den Redebeiträgen spannten die Referenten einen Zeitbogen über die vergangenen 40 Jahre – von der Vergangenheit über die aktuelle Lage bis hin zu einem Ausblick in die Zukunft. Dirk Streicher, BFW-Landesvorsitzender, erinnerte daran, dass die Zahl der fertiggestellten Wohnungen zu früheren Zeiten beträchtlich höher lagen als derzeit. So zählten Niedersachsen und Bremen 1994 über 72.000 fertiggestellte Wohnungen – fast doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.

„Als Branche haben wir bereits mehrfach gezeigt, dass wir die Wohnbauziele der Politik mühelos erreichen und sogar übertreffen können. Doch dafür braucht es einen fairen Umgang. Wichtige gesellschaftliche Ziele, wie adäquater Wohnraum, dürfen nicht über ideologischen Partikularinteressen stehen.“ Streicher appellierte an die Politik, neue Förderkulissen insbesondere für den sozialen Wohnungsbau zu errichten und gerade in den Ballungsgebieten verkürzte Genehmigungsverfahren mit schnellem Baurecht zu ermöglichen.

Uneinigkeit in der Bundesregierung hemmt Wohnungsbau

Der im Mai 2022 gewählte neue BFW-Bundesvorsitzende Dirk Salewski berichtete von den Bemühungen des Bundes, die Zielzahl von 400.000 Wohnungen pro Jahr aufrechtzuerhalten. „Unsere Bauministerin Klara Geywitz ist eine eindeutige Unterstützerin des Wohnungsbaus, wie es zuletzt im Bündnis für Bezahlbares Wohnen deutlich zu sehen war. Doch leider gibt es unterschiedliche Interessen in der Ampel-Koalition.“ Das Bauministerium, so Salewski, habe aktuell gegenüber dem Wirtschaftsministerium das Nachsehen. Dies zeige bereits die Mitarbeiterzahl: Während das von Robert Habeck geführte Haus 2.000 Mitarbeiter zählt, seien es in Geywitz‘ Ministerium gerade einmal 80.

Wohnungsmarkt als stabilster Wertschöpfungssektor

In seiner Keynote nahm Andreas Schulten, Vorstand der Bulwiengesa AG, die Zuhörer mit auf eine Zeitreise. Seine eindeutige Botschaft beim Blick über die Jahrzehnte war: Der Wohnungsmarkt war immer schon robust und krisenresistent. Keine andere Nutzungsart weise solche Sprünge bei Miet- und Kaufpreisen auf. Exemplarisch hierfür erinnerte er an die durchschnittliche Bestandsmiete in Bremen im Jahr 1982, die bei umgerechnet 2,30 Euro pro Quadratmeter lag.

Der Wohnungsbau müsse sich jedoch, so Schulten, breiter aufstellen: „Wohnentwickler sind nicht mehr nur einfache Häuslebauer. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten sie ihre Projekte stets mit modernen Mobilitätskonzepten und massiver CO2-Reduktion verknüpfen.“ In der sich anschließenden Podiumsdiskussion zeigten Schulten, Streicher und Salewski Einigkeit in der Frage, welches Land jetzt bereits die Zukunft des Wohnungsbaus aufzeige – die Niederlande. Dort sei das deutsche Dilemma zwischen nachhaltigem Wohnungsbau mit baukulturellem Wert und unkomplizierten Genehmigungsverfahren schon lange gelöst.

 

 

BFW-Landesvorsitzender Dirk Streicher erinnerte an die Leistungsfähigkeit der Wohnungsbauunternehmen und forderte einen fairen Umgang zur Umsetzung der von der Politik gewollten Zielvorgaben. (Foto: Niklas Krug)

Netzwerken war das zentrale Thema der diesjährigen Immobiliennacht des BFW-Niedersachsen/Bremen, die gleichzeitig auch Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Verbandes war. (Foto: Niklas Krug)

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