Initiative „Klimaneutrale Schule“ startet nach den Sommerferien

Veröffentlicht am 10. Oktober 2021

Das Bild zeigt die letzten Bautätigkeiten auf dem Schuldach im Juni. Die IGS Obernkirchen liegt im Landkreis Schaumburg und gehört zu den mindestens 16 Schulen, die in der Pilotphase im neuen Schuljahr im Projekt mitmachen. (Foto: Landkreis Schaumburg, / Nils Althoff)

Klimaschutz steht bei Schülern hoch im Kurs - nicht erst seit Fridays-for-Future. Aber wie sieht es bei den Schulgebäuden und dem Schulbetrieb aus? Die neue Initiative „Klimaneutrale Schule" unterstützt weiterführende Schulen dabei, ihre Treibhausgasemissionen zu senken und begleitet diese auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Dazu hat die Initiative in einem ersten Schritt an 388 Gymnasien und Gesamtschulen in Niedersachsen die Emissionen und Energieverbräuche erhoben.

Sechzehn Schulen starten ab September in die Pilotphase. Träger dieser Initiative ist der Verein „Wasser für Kenia e.V.“, unterstützt vom Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landesverband Niedersachsen der Deutschen Vereinigung für politische Bildung sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Gefördert wird sie durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Schulen zählen neben Krankenhäusern zu den größten Verursachern von Treibhausgasen unter den kommunalen Liegenschaften. Die Initiative „Klimaneutrale Schule” hat an 388 öffentlichen Gymnasien und Gesamtschulen in Niedersachsen die Energieverbräuche und Emissionen ermittelt – mit der wissenschaftlichen Unterstützung des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Ergebnis: Rund 150.000 Tonnen Kohlendioxid entstehen pro Jahr durch den Strom- und Heizbedarf. Zusammen mit der Mobilität der Schüler- und Lehrerschaft sowie dem Schulessen sind es insgesamt 300.000 Tonnen CO2. Die Zahlen zeigen: Es bestehen einige Einsparpotenziale.

Hier setzt das Projekt „Klimaneutrale Schule“ an und die Schulen werden aktiv: Gemeinsam mit ihren Lehrkräften, den Hausmeistern und anderen Schulbediensteten erfassen die Schüler zuerst die Energieverbräuche. Daraus werden die Einsparpotenziale abgeleitet, die in den 4 Bereichen Strom, Heizung, Mobilität und Schulverpflegung durch geeignete Maßnahmen umgesetzt werden. So werden klimaschädliche Emissionen weitestgehend verringert und in Zukunft vermieden. Unvermeidbare Treibhausgase werden kompensiert.

Emissionen erfassen – mindern – kompensieren

Für den ersten Schritt, die Erfassung und Berechnung der Schulemissionen, steht ein Musterformular zur Verfügung. Zusätzlich erhalten die Schüler konkrete Anregungen, wie sie den Treibhausgas-Ausstoß ihrer Schule – ob im Unterricht, als Projektarbeit oder in Arbeitsgemeinschaften – senken können. Dies kann zum Beispiel durch weniger fleischhaltiges Schulessen in der Kantine, den Umstieg auf das Fahrrad statt „Elterntaxi“ oder auch durch energiesparendes Verhalten aller Beteiligten im Schulalltag gelingen.
Auch die kommunalen Schulträger sollen in diesen Prozess eingebunden werden. Sie können beispielsweise durch den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Schuldächern und E-Tankstellen auf den Schulparkplätzen die Nutzung erneuerbarer Energien voranbringen, Beleuchtungs- und Heizanlagen modernisieren und die Wärmedämmung verbessern. Ergänzend sollte auch das Schulpersonal weiterqualifiziert werden, zum Beispiel mit Schulungen für Hausmeister unter anderem im Bereich Energiemanagement.

Eine vollkommen emissionsfreie Schule wird jedoch kaum zu erreichen sein. Um dennoch klimaneutral zu werden, werden nicht vermeidbare CO2-Emissionen kompensiert. Dafür existieren eine Reihe von seriösen Anbietern, wie der Träger dieser Initiative „Klimaneutrale Schule“, der Verein „Wasser für Kenia e.V.“.
KEAN-Geschäftsführer Lothar Nolte zum Start der Initiative: „Schüler sind nicht erst seit Fridays-for-Future die treibenden Kräfte für mehr Klimaschutz. Ihre Kreativität und Energie muss der Lernort Schule noch viel mehr für sich nutzen. Die Initiative Klimaneutrale Schule nimmt die Lehrkräfte, Schulbedienstete und Schulträger mit ins Boot, so dass Klimaschutz an der Schule zu einem wahren Gemeinschaftsprojekt mit den Schülern wird. Ein Projekt also, das eine hohe Außenwirkung erzeugt: Ein gutes Beispiel für Eltern, Unternehmen und die kommunale Verwaltung.”

Übersicht der teilnehmenden Schulen:
• Cäcilienschule Oldenburg
• Carl-Friedrich-Gauss-Gesamtschule Hemmingen
• Elsa-Brandström-Schule Hannover
• Gymnasium am Markt Achim
• Gymnasium am Silberkamp Peine
• Gymnasium Kleine Burg, Braunschweig
• Hoffmann-von-Fallersleben-Schule Braunschweig
• IGS List Hannover
• IGS Obernkirchen (LK Schaumburg)
• Johannes-Althusius-Gymnasium Emden
• Leonore-Goldschmidt-Gesamtschule Hannover
• Matthias-Claudius-Gymnasium Gehrden
• Max-Windmüller-Gymnasium Emden
• Philipp-Melanchthon-Gymnasium Meine
• Ricarda-Huch-Schule Braunschweig
• Werner-von-Siemens-Gymnasium Bad Harzburg

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

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