Innovatives Modul spart Zeit und Geld

Veröffentlicht am 23. März 2022

Bereits seit 1836 befindet sich das Familienunternehmen Heinrich Meyer Werke Breloh in Familienbesitz: Moritz Meyer (rechts) mit Vater Volker.

Bezahlbares Wohnen gehört neben Klimaschutz, Sicherheit und Migration zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Dabei setzt das bezahlbare Wohnen ein kostenreduziertes Bauen voraus, bei dem neues Bauland ausgewiesen wird, das Spekulationsgewinne vermeidet, bei dem der Abbau bürokratischer Hemmnisse durch den Gesetzgeber sowie eine kürzere Verfahrensdauer bei der Baugenehmigung eingefordert werden muss.

Die aktuelle Preisexplosion und Mangelwirtschaft für den Bauablauf notwendiger Rohstoffe und Baumaterialien unterstreicht die schwierige Situation deutscher Bauunternehmen zusätzlich. Dabei sind gerade sie es, die durch ihre Investitionsbereitschaft, Optimierung der Bauprozesse und vor allem der anhaltenden Suche nach technischen Innovationen, insbesondere im Bereich der Haustechnik, im gemeinsamen Schulterschluss mit der Industrie nach neuen, kostensparenden Lösungen Ausschau hält. Begriffe wie „serielles Bauen“ und „Modulweise“ kennzeichnen diesen Weg. Eine solche neue revolutionäre Entwicklung präsentierten jetzt die HM Werke (Heinrich Meyer Werke Breloh) aus dem niedersächsischen Munster, anlässlich des Bauträger- und Verwaltertages vom BFW-Niedersachsen/Bremen.

Geschäftsführer Moritz Meyer – er führt das bereits im Jahr 1836 gegründete Familienunternehmen zusammen mit seinem Vater Volker Meyer bereits in der 7. Generation – erläuterte dabei die signifikanten Vorteile des neuartigen Modulsystems, bei dem die Fenster- und Haustürelemente wie ein XL-Stein eingemauert werden. HAUS und GRUNDBESITZ (HuG) wollte dieser Innovation gezielt nachgehen und weitere Details dieser speziell für Bauträger, Fertighaushersteller und Verarbeiter interessanten Neuerung erfahren. Schließlich gehört mit dem innovativen HM Modul die bisherige konventionelle Fenstermontage, die einhergeht mit hohem Aufwand und körperlicher Belastung, der Vergangenheit an. Moritz Meyer stellte sich unseren Fragen…

HuG: Was unterscheidet den konventionellen Fenster- und Türeneinbau von dem neuartigen HM Modulsystem? Wo liegen die finanziellen Vorteile für die Bauunternehmen, wo die für die Verarbeiter bzw. Monteure?

Meyer: Das Fenster und die Haustür wird durch das HM Modul schon deutlich früher im Neubau verbaut – in der Regel bereits im aufgehenden Hintermauerwerk. Zusätzlich wird das HM Modul per Kran versetzt. Für das Bauunternehmen bzw. Bauträger bedeutet dieses einen starken finanziellen Vorteil, denn der Bau wird deutlich früher geschlossen (häufig bevor die Außenwand verklinkert ist), sodass die Innenausbaugewerke viel früher starten können. Die um Wochen verkürzte Bauzeit bindet Fachkräfte kürzer und führt zum Beispiel zu früheren Mieteinnahmen. Verarbeiter und Monteure haben den Vorteil, dass schwere Fenster (häufig bodentief und in der Regel 3-fach verglast) nun per Kran und nicht mehr mühsam per Hand versetzt werden.

HuG: Stichwort „serieller Fenstereinbau“: Inwiefern profitieren Hausbauunternehmen von diesem neuartigen HM System? Was bewirkt es, außer Zeitersparnis noch?

Meyer: Durch unsere industrielle Vorfertigung in unseren modernen Werken verlegen wir viele Montageschritte von der Baustelle zu uns ins Werk. D.h. Fenster, Beschattung, Absturzsicherung, Fensterbank und sogar die Abdichtung sind alle schon integriert. Auf der Baustelle werden somit deutlich weniger Fachkräfte benötigt, die somit auch keine Zeit mit langen Anfahrten verschwenden.

HuG: Sind Konfigurationen der Fenster- bzw. Haustürelemente entsprechend den baulichen und architektonischen Entwürfen möglich? Kann das Bauunternehmen mit dem HM Modulsystem also auch individuelle Kundenwünsche erfüllen?

Meyer: Ja, das HM Modul wird für Kunden individuell konfiguriert. Ob Holz, Holz-Alu, Kunststoff, oder Kunststoff-Alu – alle Fenstersysteme sind möglich. Zusätzlich stimmen wir mit den Bauunternehmen natürlich auch die individuellen Wandaufbauten ab und haben für alles eine Lösung!

HuG: Sind auch weiterhin zeitraubende und deshalb oft kostenintensive Nacharbeiten rund um das Bauteil notwendig – z.B. bei der Sturzbewehrung, den Laibungen, Fensterbänken, Rollladenkästen oder Lüftungssystemen?

Meyer: Hier sprechen Sie einen weiteren wesentlichen Vorteil an! Wir können alle benannten Konfigurationsmöglichkeiten

bereits ab Werk integrieren und schützen diese entsprechend durch besondere Folie.

HuG: Wie verhält es sich mit der Effizienz, der Nachhaltigkeit

und der Servicequalität bei den Produkten „Made in Germany“? Wie wirkt sich der Produktionsstandort Deutschland auf die Qualität und Preisgestaltung aus?

Meyer: Durch das HM Modul machen wir unsere Kunden deutlich effizienter, denn sie werden schneller, benötigen weniger Fachkräfte. Ein weiteres wesentliches Innovationsthema bei uns im Hause ist die Nachhaltigkeit unserer Produkte. So haben unsere Fenster nicht nur extrem niedrige U-Werte, sondern wir versuchen auch weiterhin unsere Recyclinganteile zu erhöhen. Durch unser großes Monteur- & Service Netzwerk bieten wir unseren Kunden einen bundesweiten Service: „Made-in-Germany“ bedeutet für uns Verbundenheit zu unserer Heimat – der Lüneburger Heide -, aber auch sehr hohe Qualitätsstandards sowie Flexibilität und schnelle Reaktion, das heißt eine Just-in-Time Lieferung durch unsere eigene Baustofflogistik.

HuG: Ist das HM Modulsystem aus serieller Fertigung bereits in der Praxis erprobt? Gibt es eine unmittelbare Vergleichsmöglichkeit? Welche Erfahrungen haben Bauhandwerker mit diesem neuen Produkt bereits gemacht?

Meyer: Wir haben bereits in 2020 mit ersten Pilotbaustellen in der Praxis Erfahrungen gesammelt. Das Feedback der Bauunternehmer war hier durchweg großartig. Wir haben beispielsweise drei Mehrfamilienhäuser gebaut: Zwei mit konventionellen Fenstern und eines mit dem HM Modul. Das Mehrfamilienhaus mit den HM Modulen hat die anderen zwei während der Bauphase deutlich überholt und wurde circa 2 Monate früher

vermietet. Auch die Handwerker waren nach den ersten Erfahrungen begeistert, denn sie werden durch Kräne entlastet – und viele Arbeiten wie das Abdichten sind bereits vorgefertigt.

HuG: Können interessierte und neugierig gewordene Unternehmen aus dem Bereich der Immobilienwirtschaft, aber auch private Bauherren, die neue Produktserie bzw. eventuell auch deren Produktion persönlich in Augenschein nehmen?

Meyer: Wir freuen uns auf den Kontakt mit weiteren Interessierten und konfigurieren auch hier gerne die individuellen HM Module.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

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