Vom Nachbarn lernen – Holland baut einfacher

Veröffentlicht am 2. Oktober 2022

Preiswert ins Eigenheim – gute Vorbilder finden sich in der europäischen Nachbarschaft. (Foto: BHW)

Bei der Wohneigentumsquote bildet Deutschland weiterhin das Schlusslicht in der Europäischen Union. Vor allem junge Menschen haben es schwer, eigene vier Wände zu erwerben. Vor allem unser westlicher Nachbar, die Niederlande, zeigen, dass es auch anders geht.

Schließlich besitzen dort 69 Prozent der Niederländer eine eigene Immobilie, im Mieterland Deutschland sind es lediglich 46,5 Prozent. Wer hierzulande eine Immobilie baut, bezahlt bis zu 30 Prozent mehr als jenseits der Grenze und schafft den Schritt ins Eigentum erst mit rund 40 Jahren. Im Nachbarland kauft man früher und häufiger Immobilieneigentum.

Andere Länder, andere Steuern

Es liegt vor allem an den steuerlichen Anreizen und schlankeren Baunormen, dass sich die niederländischen Nachbarn mit Wohneigentum leichter tun. In der Bundesrepublik entrichtet man Grunderwerbsteuern von bis zu 6,5 Prozent, je nach Bundesland. Holländer unter 35 Jahren kaufen Immobilien seit 2021 sogar steuerfrei, wenn Haus oder Wohnung nicht mehr als 400.000 Euro kostet und selbst bewohnt wird.

In anderen Fällen gilt für selbst genutztes Wohneigentum ein Steuersatz von zwei Prozent. „Wir brauchen im Wohnungsmarkt eine Wende bei den Nebenkosten und stärkere Förderungen für Bauwillige“, fordern deshalb Experten aus dem Bereich der Immobilienbranche schon seit lan gem. Auch aus Kreisen der Finanzwirtschaft werden Stimmen laut, die für junge Menschen, insbesondere Familien mit Kindern, gesonderte Förderprogramme mit zinsgünstigen Konditionen bei geringem Eigenkapital fordern.

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